Gedanken zum Ende der 11. Klasse //life

Ich konnte schon immer schwer loslassen und vielleicht bin ich ich in dieser Hinsicht auch etwas melancholisch, aber jedes Mal, wenn ein Schuljahr endet, bin ich hin und her gerissen zwischen Freude und Trauer. Dieses Jahr war es wieder genauso, nur dass ich dieses Mal mit dem Wissen in die Sommerferien gehe, dass es meine letzten sein werden.

Ich bin jetzt am Ende der elften Klasse angelangt, die elfte Klasse ist jetzt zu Ende. Das wars. Wenn ich das nächste Mal zur Schule komme, bin ich in der zwölften, in meinem letzten Schuljahr. Ich weiß noch, wie weit weg mir die Oberstufe vorkam, als ich noch die Mittelstufe besuchte. In der Oberstufe ist man groß, fast schon erwachsen. Aber das bin ich nicht. Die 12er und damals, als es G9 gab, die 13er kamen mir so unglaublich reif vor. In meinen Augen bestand zwischen den Oberstufenschülern und den Referendaren kaum ein Alterstunterschied. In der Oberstufe ist man bereits ein fest eingegliedertes Mitglied der Gesellschaft und man hat sich  bereits gefunden, so dachte ich. Jetzt, wo ich selber in der Oberstufe bin und nächstes Jahr sogar ganz mit der Schule fertig sein werde, weiß ich, dass es defintiv nicht so ist. Ich weiß nicht, ob ich mich schon gefunden habe. „Ja“, denke ich an den meisten Tagen, aber manchmal bin ich mir da auch nicht ganz so sicher. Aber ich fühle mich noch nicht allgemein erwachsen, aber vielleicht fühlt man sich einfach nie erwachsen, auch nicht, wenn man bereits verheiratet ist und zwei Kinder, ein eigenes Haus und einen festen Beruf hat.

Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, die 11 war nicht anstrengend, denn das war sie. Besonders das zweite Halbjahr, in dem die beiden Klausurphasen quasi nahtlos ineinander übergegangen sind. Auch wenn sich in der elften Klasse noch nicht alles ums Abitur dreht, man spürt schon, wie die Lehrer und auch die Schüler langsam Druck machen und nervös werden. Jeder Schritt zählt, jeder Punkt ist wichtig. Das haben zwar noch nicht alle verstanden, aber es herrscht doch allgemein mehr Arbeitsbereitschaft als noch in der 10, die ja gerne als „unwichtig“ und „unnötig“ abgestempelt wird. Man hat seine LKs, wählt das Abiturmotto, plant die Abschlussfahrt. Und irgendwie nimmt man alles so hin. Die meisten wollen einfach nur noch, dass es zu Ende ist. So schnell wie möglich. Andere, und zu denen gehöre ich, freuen sich zwar auf das Ende, gehen aber mit einem lachenden und einem weinenden Augen da rein. Nur ist es bei mir so, dass ich schon immer so aus den einzelnen Schuljahren gegangen bin. Ein lachendes Auge, das sich auf die Sommerferien und all die Abenteur sowie das neue, höhere Schuljahr freut und das weinende Auge, das sich wünscht, die Zeit würde stehen bleiben und alles würde so bleiben wie es ist.

So ist es auch dieses Jahr, nur dass die beiden unterschiedlichen Gefühle noch nie so stark waren. Es liegt einfach daran, dass das Ende nun naht und Menschen werden zum Ende hin nun einmal melancholisch. Ich ganz besonders. Schon immer. In ein paar Tagen wird dann die Freude auf den Sommer mit all seinen Abenteuern die Überhand ergreifen, so wie es jedes Jahr ist. Und alles ist wieder gut.

Wie fühlt ihr euch zum Ende des Schuljahres?

xoxo Lila

2 Replies to “Gedanken zum Ende der 11. Klasse //life

  1. Ich bin 29 und fühle mich auch noch nicht erwachsen. :-D Man lernt, mit diesem Erwachsenenkram klarzukommen und tut so, als ob man sein Leben im Griff hätte – aber meistens hat es einen im Griff und nicht umgekehrt. Aber das ist auch okay. Also keine Angst vor der Zukunft, das wird alles schon werden. :-)

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