Wie ich lernte, meine Haare zu lieben + Outfit //life

Ich habe schon immer lockige Haare. Schon als Baby waren meine Haare dunkel und gelockt. Dann wurden sie irgendwann hellblond und die Löckchen kleiner und definierter. Fast meine ganze Kindheit und den Anfang meiner Jugend waren mein Haar gebürstet. Früher sah das ganz normal aus, gerade mit 8/9 hätte ich im Nachhinein sehr zufrieden mit meinen Haaren sein können. Erst später, mit einsetzen der Pubertät wurden meine Haare widerspänstig, kraus und einfach schrecklich. So habe ich das jedenfalls gesehen. Was hätte ich zu diesem Zeitpunkt nicht für einfache glatte Haare gegeben. Ich war absolut unzufrieden und ich erinnere mich an einige Heulkrämpfe zurück, wo ich völlig verzweifelt vor dem Spiegel stand, weil sich die Bürste mal wieder in meinem Berg an Haaren verhakt hatte.
Heute ist das nicht mehr so, ich liebe meine Haare und würde sie nicht mehr eintauschen wollen. Wie es dazu kam möchte ich euch heute gerne erzählen.

Ich denke, dass ich meine Haare einfach nicht akzeptieren wollte und vielleicht auch einfach gar nicht konnte, hat hauptsächlich zwei Gründe. Auf der einen Seite hat sicherlich mein Alter dazubeigetragen. Mit 12/13 ist man mitten am Anfang der Pubertät, man will unbedingt ganz normal sein, so wie alle anderen aus. Dazu gehören nun einmal auch glatte Haare und wenn man die nicht hat, wirkt sich das nicht gerade positiv auf das Selbstvertrauen und das Selbstbewusstsein aus. Der andere Punkt ist, dass ich einfach auch nicht wusste, wie ich mit meinen Haare umzugehen habe. Mir waren sämtliche „Regeln“, die mehr oder weniger für lockige Haare gelten nicht bekannt. Dann hatte mir eine Frisörin, zu der ich kurzzeitig wechselte, auch noch die Haare völlig falsch und viel zu kurz geschnitten. Ich wollte meine Haare damals nie offen tragen. Auch heute trage ich meine Haare eigentlich nie völlig offen, einfach, weil es mich nervt und ich immer einige Haare aus dem Gesicht haben möchte. Früher jedoch trug ich immer einen geflochtenen Zopf oder einen Dutt. Was ich nie getragen habe, war ein ganz normaler Pferdeschwanz. Irgendwann habe ich dann angefangen, meine Haare halb offen zu tragen. Nur sah das jetzt auch nicht gerade wunderschön aus, denn meine Locken waren ja völlig ausgebürstet. Da sind wir auch schon an dem vermutlich wichtigsten Punkt anglangt: Locken darf oder sollte man im trockenen Zustand einfach nicht bürsten. Als ich das dann auch endlich einmal begriff, ging es auch schon wieder viel besser. Ich weiß noch, dass ich dann unendlich viel an Stylingprodukten für Locken gekauft habe. Im Nachhinein kann ich darüber nur schmunzeln, denn eigentlich bringen diese ganzen Stylingprodukte absolut gar nichts. Mit der Zeit hat sich dann alles irgendwie von selbst eingerenkt. Ich habe einen Weg gefunden, wie ich meine Haare abends waschen kann und am nächsten Tag immer noch Locken habe, die definiert sind – die Lösung laute Flechtzopf – dann habe ich verschiedene Frisuren gefunden, die mir und meinen Haaren schmeicheln: Dutt, Pferdeschwanz (der sieht nämlich doch ganz gut aus), zwei Variationen von halboffen und ein seitlicher Flechtzopf. Ich habe das richtige Shampoo und die richtige Spülung für meine Haare gefunden. Ich weiß, wie oft ich meine Haare in der Woche waschen muss. Natürlich habe ich manchmal auch Bad Hair Days, an denen meine Haare strohig und kraus sind, aber die hat jeder mal. Aber die beiden wichtigsten Dinge, die ich an all den Jahren des Rumprobierens und der Unzufriedenheit gelernt habe sind, dass es erstens völlig egal ist, ob meine Haare glatt oder lockig sind, man kann an der Haarstruktur sowieso dauerhaft nichts ändern und die meisten Versuche führen nur dazu, dass man seinem Haar schädigt. Zweitens ist es überhaupt nicht schlimm, nicht so zu sein, wie alle anderen. Am Ende merkt man sich die Gesichter der Leute, die in irgendeinster Weise hervorstechen. Ist es nicht wunderbar, dass alle Menschen unterschiedlich sind?

Be yourself. Everyone else is already taken.

Diese Gedanken bzw. diese Einsichten waren es wohl, die mich hauptsächlich lehrten, meine Haare zu lieben. Heute, mit 17 Jahren, liebe ich meine Haare. Ich liebe, dass sie lockig sind, dass sie besonders sind.

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Outfit:
Top: Superdry
Jeans: Tommy Hilfiger
Schuhe: Adidas
Tasche: Longchamp
Armband: Thomas Sabo
Uhr: Daniel Wellington

Wie zufrieden seid ihr mit euren Haaren?

xoxo Lila

6 Replies to “Wie ich lernte, meine Haare zu lieben + Outfit //life

  1. Ich war sehr zufrieden mit meinen Haaren (blond, glatt und babyweich – stylen unmöglich) vor meiner Chemo. Bin gespannt, wie sie dann aussehen, wenn sie wieder nachwachsen.

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