UNI GUIDE: so meisterst auch du erfolgreich das Studentenleben!

Da ich weiß, dass viele meiner Instagramfollower dieses oder nächstes Jahr ihr Abitur machen und anschließend ein Studium in Betracht ziehen, habe ich eine Umfrage zu diesem Thema gestartet. 88% meiner Follower wünschen sich einen Blogpost von mir, in dem ich meine Erfahrungen und Tipps zum Thema studieren teile. Genau das möchte ich also heute gerne tun! Ich bin zwar erst im zweiten Semester und daher auch noch ein Studienanfänger, aber ich weiß noch ganz genau, wie die ganzen Erstisachen so abgelaufen sind und das ist doch auch ganz hilfreich, oder? Bevor ihr fragt, ich studiere Geschichte und Deutsch auf Lehramt an der Universität zu Köln :).
Disclaimer: dieser Blogpost enthält keine Kooperationen mit genannten Einrichtungen, Apps oder Firmen. Alle Empfehlungen beruhen auf meinen eigenen Erfahrungen.

Das richtige studium finden und sich informieren

Am Anfang steht die Frage nach dem richtigen Studium. Bei einem Studium ist es oft so, dass sich aus dem bloßen Studiengang nicht unbedingt ableiten lässt, was man dann später damit machen kann. Ausnahmen bilden dabei natürlich Studienfächer wie Medizin oder Jura und die Lehrämter. Manchmal arbeiten Menschen später auch in Berufen, die wenig mit ihrem einstigen Studium zu tun haben, das sollte euch bewusst sein. Ihr habt nach einem Studium einfach keine klassische Berufsausbildung. Aber das sollte euch nicht davon abhalten, zu studieren! Über die Websites der Unis könnt ihr schon einmal einen ersten Überblick über die angebotenen Studienfächer finden. Es gibt Studiengänge mit Bachelor und Master (z.B. Germanistik, BWL, Psychologie), am Ende ist man dann Bachelor/Master of Arts oder of Science sowie die Studiengänge mit Staatsprüfung (Medizin, Jura). Beim Lehramt liegt der Unterschied, dass man nach dem Bachelorstudium den Titel Bachelor of Arts/Science und nach dem Masterstudium den Titel Master of Education erhält. Nach dem Referendariat muss man sich außerdem noch dem Staatsexamen unterziehen, dann erst ist man ein fertig ausgebildeter Lehrer. Aber das nur am Rande.

Neben den Websites, die leider oft ein wenig unübersichtlich gestaltet sind und man mit viel zu vielen Fachbegriffen „beworfen“ wird, sind die verschiedenen Kennenlernveranstaltungen der Universitäten sehr zu empfehlen. An der Uni Köln gibt es, neben einigen anderen Angeboten, zum Beispiel den sogenannten „Open Campus“. Da werden, meistens an einem Samstag, ganz viele Informationsveranstaltungen angeboten. Bei diesen Veranstaltungen werden zum Beispiel einzelne Studienfächer vorgestellt, es gibt aber auch welche zum Thema „Das richtige Studium finden“ und solche, die über das System Universität aufklären. Der Vorteil bei diesem Angebot ist natürlich, dass man alles direkt vor Ort erleben kann. Anders als bei einer Messe, lernt man die Örtlichkeiten der Universität so natürlich schon kennen. Bei Messen hat man allerdings den Vorteil, das man verschiedene Unis direkt vergleichen kann. Wenn ihr euch also für noch keine Uni entschieden habt, kann ich euch eine Messe auch sehr empfehlen. Ich habe damals beides gemacht und mir auch von anderen Unis also von der Kölner Flyer mitgenommen, letztlich habe ich mich aber trotzdem für meine auch ursprünglich geplante Uni entschieden. Solltet ihr Freunde oder Familienmitglieder haben, die bereits studieren (am besten natürlich sogar ein Fach, das euch interessiert), fragt diese doch einfach mal, ob ihr nichtmal zu einer Vorlesung mitkommen könnt. Vorlesungen eignen sich daher gut, da dort niemand kontrolliert, ob ihr Student seid bzw. die Berechtigung habt, diese Lehrveranstaltung besuchen zu dürfen. Bittet euren Freund oder euer Familienmitglied dann am besten auch noch, irgendetwas anderes typisch studentisches an der Uni zu machen. Geht zum Beispiel in die Bibliotheken oder in die Mensa. So bekommt ihr nochmal einen ganz anderen Eindruck vom Leben an der Uni.

die drei wichtigsten tipps für erstis

Wenn ihr das richtige Studium gefunden habt und euch in diesem dann auch eingeschrieben habt (die Bewerbung und Einschreibung läuft irgendwie an jeder Uni anders, daher kann ich hier keine allgemeinen Tipps geben), kann euer Studentenleben eigentlich direkt losgehen. Damit ihr euch als Ersti nicht ganz so aufgeschmissen fühlt, hier einmal meine drei wichtigsten Tipps:

  1. Besucht die Einführungsveranstaltungen: Noch vor Semesterbeginn, also eigentlich dann, wenn die bereits Studierenden ihre Semesterferien haben, finden für die neuen Erstis immer jede Menge Einführungsveranstaltungen statt. Dort erfahrt ihr, wie euer Studienfach aufgebaut ist, also welche Seminare und Vorlesungen ihr wann besuchen müsst und was es diesbezüglich alles zu beachten gibt. Außerdem wird euch erklärt, wie ihr euren Stundenplan zusammenstellt. Das ist zwar nicht an allen Unis so, aber in Köln muss man sich seinen Stundenplan nämlich selbst zusammenstellen. Da das auf den ersten und auch zweiten Blick etwas kompliziert ist, sind diese Einführungsveranstaltungen wirklich wichtig. Außerdem lernt ihr so auch schon Leute kennen, die das gleiche studieren wie ihr. (PS.: Auch Bibliotheksführungen lohnen sich, sonst kann das vor einer Hausarbeit ganz schön schnell brenzlig werden)
  2. Traut euch, Fragen zu stellen: Das gilt nicht nur für die Einführungsveranstaltungen, sondern auch für das tatsächliche Studium. Die meisten Dozenten betonen das auch noch mal extra, aber ihr solltet euch wirklich trauen, eine Frage zu stellen, wenn ihr eine habt. Wenn man sie einmal verstanden hat, sind die meisten Abläufe an der Uni eigentlich recht einfach, aber auf den ersten Blick nicht immer ganz ersichtlich. Also fragt! Fragt die Bibliothekare, wenn ihr ein Buch nicht findet, fragt Dozenten zu Sachverhalten, Formalia und Fristen, fragt eure Kommilitonen, wenn ihr nicht wisst, wie der Kopierer funktioniert oder wo Hörsaal XY ist. Niemand wird euch den Kopf abreißen und es wäre doch wirklich sehr ärgerlich, wenn ihr bis zum Master immer noch nicht herausgefunden habt, wie ihr die Kopierer bedient, oder? 😉
  3. Seid offen und aufgeschlossen: Das ist vielleicht der wichtigste Tipp, denn ein Studium besteht nicht nur aus dem eigentlichen studieren, sondern auch das klassische Studentenleben und das ist einfach viel besser, wenn ihr es mit anderen teilen könnt. Anschluss bzw. Freunde zu finden ist daher unerlässlich, damit ihr in eurem Studium und an der Uni auch wirklich glücklich werden könnt. Aber keine Sorge, wenn ihr offen und aufgeschlossen seid, dann findet ihr ganz schnell eure Leute. Denkt einfach immer daran, in den Vorlesungen und Seminaren, die ihr in den unteren Semestern, also in den ersten drei oder vier, besucht, sind fast alle anderen ebenfalls Studienanfänger und vielleicht genauso auf der Suche nach Anschluss wie ihr. Anschluss findet man sowohl in den Lehrveranstaltungen als auch bei den oben bereits erwähnten Einführungsveranstaltungen. Die Erstiwoche, die Woche vor Semester- bzw. Studienbeginn, ist voll mit Partys, Kennenlerntreffen und anderen Veranstaltungen, bei denen man Menschen kennenlernen kann!

Was euch die uni bietet – vergünstigungen & hochschullizenzen

Neben den Lehrveranstaltungen bietet eure Uni euch auch eine ganze Menge an Vergünstigungen an. Ich spreche hier zum Beispiel von einer Officevollversion für 5€ im Jahr. Ohne die Uni könnt ihr schonmal gerne bis zu 100€ im Jahr für Word, PowerPoint, Excel und Co. bezahlen. Ihr solltet euch also auf jeden Fall informieren, wo ihr Dank eures Studienplatzes eine ganze Menge Geld sparen könnt (weiter unten stelle ich euch dazu auch noch eine App vor). Auch gibt es Hochschullizenzen für vielerlei Literatur, die ihr dann online lesen könnt (wenn ihr das auch zu Hause machen wollt, installiert euch einen VPN-Client!). An der Uni Köln könnt ihr diese Angebote über die Seite des Rechenzentrums abrufen (www.rrzk.uni-koeln.de).

FAQ: Fragen, die ihr mir gestellt habt

Kommen wir jetzt zu den spezifischen Fragen, die ihr mir gestellt habt. Einige eurer Fragen sind natürlich auch schon mit in die anderen Punkte eingegangen.

  1. Ist die Uni Köln empfehlenswert? Ja, eigentlich schon. Ich habe natürlich keinen Vergleich, da ich an keiner anderen Uni studiere außer an der Kölner, aber mir persönlich gefällt es dort. Die Universität zu Köln ist optisch gesehen vielleicht nicht unbedingt die schönste, der technische Stand in manchen Räumen/Gebäuden ist definitiv nicht der aktuellste und es gibt auch noch eine Menge anderer Kleinigkeiten, über die sich die Studenten permanent aufregen, aber grundsätzlich ist man in Köln dann doch ganz gut dran. Außerdem ist Köln als Stadt einfach toll und super herzlich und aufgeschlossen.
  2. Stimmt es, dass wirklich immer nur so wenige die Vorlesungen besuchen? Das ist natürlich schwer Thema- und Dozentabhängig, aber die Vorlesungen sind meistens schon weniger besucht als die Seminare. Zu den Vorlesungen muss man ja eigentlich nicht gehen, also es gibt keine Anwesenheitspflicht, und am Ende steht auch keine Klausur, sondern lediglich ein kleiner Test, der aber oft schon allein durch die bloße Teilnahme bestanden werden kann. Eine Vorlesung in der ersten Vorlesungswoche ist allerdings immer ziemlich gut besucht, da dort alle wichtigen Informationen genannt werden und für die erste Sitzung oft doch Anwesenheitspflicht besteht.
  3. Wie sind die Klausuren an der Uni? Das kann man pauschal nur sehr schwer beantworten und so viele Klausuren habe ich ja auch noch gar nicht geschrieben. In meinem Studium sind tatsächlich mehr Hausarbeiten als Klausuren vorgesehen, aber in Fächern wie z. B. VWL schreibt man eher Klausuren. Letztes Semester hatte ich drei Modulabschlussprüfungen (Module sind sowas wie einzelne Teile eures Studiums, die ihr alle erfolgreich abschließen müsst, um dann die Bachelor- oder Masterarbeit schreiben zu können, mit der ihr dann das gesamte Studium abschließt), zwei Hausarbeiten und eine Klausur. Ich hatte das Glück, dass es sich bei der Klausur um eine eher leichtere gehandelt hat, es sind allerdings trotzdem einige durchgefallen. Grundsätzlich sind die Klausuren mit der richtigen Vorbereitungen allerdings machbar. Anders als in der Schule sind sie dennoch. Es gibt zum Beispiel Multiple Choice Aufgaben und der Umfang einer Klausur an der Uni ist viel größer als der von Klausuren an der Schule. Bei Klausuren muss fürchte ich jeder seine eigenen Erfahrungen machen, aber ihr schafft das auf jeden Fall!
  4. Haben Studenten wirklich so viel frei? Das ist sowohl abhängig vom Studium als auch davon abhängig, wie man selbst so drauf ist. Auf dem Papier hat man grundsätzlich aber eigentlich schon mehr frei als Schüler. Zum einen ist ein Unistundenplan nicht so voll wie ein Oberstufenstundenplan und ihr habt ja auch selbst in der Hand, wie viele Veranstaltungen ihr belegt und zum anderen gibt es ja noch das, was im Volksmund als „Semesterferien“ bezeichnet wird. Ein Semester dauert ca. sechs Monate, allerdings finden nur ca. vier Monate davon Vorlesungen statt. In der anstehenden freien Zeit hat man also quasi Ferien, allerdings werden dort oft Klausuren geschrieben, Hausarbeiten angefertigt und Praktika absolviert. Man hat also nicht nur frei. Aber eigentlich kann man schon sagen, dass man recht viel Zeit hat, die man nicht in der Uni verbringen muss.

Die besten Apps für studenten

Nun möchte ich euch noch ein paar Apps vorstellen, die den Alltag als Studenten vereinfachen bzw. verbessern.

  • UNiDAYS: diese App (es gibt auch die passende Website http://www.myunidays.com) stellt euch eine Menge Rabattcodes für bekannte Firmen wie Adidas, Nike, Vans, Benefit, Apple oder Asos zur Verfügung. Ihr meldet euch an, wählt eure Uni aus, verifiziert euch mit eurem Studierendenaccount (wenn ihr Student seid, wisst ihr was das ist) und schon kann das shoppen losgehen. Die Vergünstigungen liegen bei zwischen -10% und -70%, ihr könnt also eine Menge sparen. Oft gibt es auch zusätzliche Rabattaktionen. Aber Achtung, ihr kauft die Produkte dann direkt über die Internetseite der entsprechenden Marke und das ist oft generell schon teurer als über externe Firmen. Vergleicht also definitiv immer mit Zalando und Co., um auch wirklich das günstigste Angebot finden zu können.
  • Studydrive: Bei Studydrive kann man sich mit anderen Studenten austauschen. Es gibt verschiedene Gruppen wie Lerntipps oder Auslandsstudium, in denen man sich informieren und Fragen stellen kann.
  • Jodel: Jodel ist ein von Studenten entwickeltes Soziales Netzwerk, auf dem man sich komplett anonym mit Leuten in einer Umgebung von bis zu 10km austauschen kann. Auch wenn auf Jodel jede Menge komisches Zeug gepostet wird, ist die App manchmal doch sehr nützlich und zudem sehr unterhaltsam. Es gibt auf Jodel auch verschieden Channels, in denen dann zum Beispiel nur Studenten drin sind und wo man sich dann traut, jede noch so dumme Frage zu stellen, weil es ja anonym ist. Natürlich sind dort alle Angaben ohne Gewähr oder ähnliches.
  • Facebook: ich denke, diese App bzw. dieses Soziale Netzwerk kennt jeder, aber für die Uni kann es echt nützlich werden. Es gibt verschiedene Gruppen der Uni auf Jodel, zum Beispiel allgemeine Gruppen, fachspezifische oder solche extra für Erstis. Dort kann man auch immer bei Problemen fragen und Erstis erfahren hier viel über Partys und Co.
  • CampusNavi: das ist jetzt ausnahmsweise eine App spezifisch für Studenten der Uni Köln. Da sich die Uni über halb Lindenthal erstreckt muss man manchmal ein ganzes Stück laufen, um zum richtigen Gebäude zu kommen. Orientierung bietet die App CampusNavi, da man dort einfach nur die Raum-/Gebäudenummer eingeben muss und einem der entsprechende Ort dann auf einer Karte angezeigt wird.

Was sind eure Tipps für die Uni?

xoxo Ruth

4 Replies to “UNI GUIDE: so meisterst auch du erfolgreich das Studentenleben!

  1. Was für ein informativer Beitrag, der sicher einigen Ersties helfen kann. Viele Punkte werden sich jedoch je nach Studiengang sehr unterscheiden. Im Jurastudium gab es für mich in den letzten drei Jahren nur drei/vier einzelne Tage an denen keine Deadline bevorstand oder es Veranstaltungen vor oder nachzubereiten gab. ;) Also tatsächlich genau nie SemesterFerien ohne die Uni im Hinterkopf zu haben. Das ist auch etwas an das man sich erst gewöhnen muss.

    Viele Grüße
    Annika von https://jurastudentin.blog/

    1. Liebe Annika,
      ja, das stimmt, die Studiengänge sind da echt ziemlich unterschiedlich. Ich würde sagen, dass Jura generell ein eher zeitintensiveres Studium ist, während sich die Lehramtsstudiengänge noch ein wenig entspannter gestalten. :)
      Liebe Grüße
      Ruth

  2. Toller Beitrag und ich kann dem nur so zustimmen. Mein Tipp ist noch: Zeit genießen und voll ausschöpfen. Ich habe am Anfang von meinem Studium sehr viel daheim gechillt, weil ich die viele Freizeit genossen habe, anstatt was spannendes zu machen, bspw. ein Hobby zulegen. Jetzt bereue ich das ein bisschen, obwohl es natürlich auch sehr entspannend war :D
    Liebe grüße
    Dorie von http://www.thedorie.com

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