Rezension: Secret Game von Stefanie Hasse

Ich geb’s ja nur ungern zu, aber ich war irgendwie in einer kleinen Leseflaute. Es war nicht so, dass ich nicht lesen wollte. Ganz im Gegenteil. Aber sobald ich ein Buch angefangen hatte, wollte ich eigentlich nur, dass es zu Ende ist, damit ich ein anderes Buch anfangen kann, das mir in dem Augenblick interessanter erscheint. Das hat dazu geführt, dass ich einige Bücher pausiert habe. Bei “Secret Game – Brichst du die Regeln, brech ich dein Herz” von Stefanie Hasse dachte ich zunächst auch, dass ich es eventuell wieder pausieren werde, aber das habe ich dann doch nicht getan. Warum das so ist und ich daher meine Leseflaute endlich überwunden habe, erfahrt ihr in der heutigen Rezension!

Infos zum Buch:

Autor: Stefanie Hasse I Titel: Secret Game. Brichst du die Regeln, brech ich dein Herz I Verlag: Ravensburger I Seiten: 382 I Erscheinungsdatum Deutschland: 2019 I Preis: 16,99€ (Hardcover) I ISBN: 978-3-473-40181-9 I Zum Buch

Darum geht es:

Ivorys Leben könnte perfekt sein: Sie hat ein Stipendium für die St. Mitchell, eine Privatschule an der New Yorker Upper East Side, und sie ist glücklich mit ihrem Mitschüler Heath. Doch an der St. Mitchell gibt es eine gefährliche Tradition: DAS SPIEL. Keiner weiß, welcher Schüler in diesem Jahr die anonymen Nachrichten verschickt, doch allen ist klar: Wer die Aufgaben darin nicht erledigt, wird bestraft. Als Heath sich plötzlich von Ivory abwendet, ahnt sie, dass DAS SPIEL dahintersteckt. Kurzentschlossen lässt sie sich auch darauf ein und gerät in einen Sog aus Geheimnissen und Intrigen, aus dem es kein Entrinnen gibt. (Klappentext)

“Willkommen zum Spiel. Entscheide dich zwischen Wahl, Wahrheit oder Pflicht. Jede Aufgabe bringt dich deinem Ziel näher, die Spielleitung des kommenden Jahres übernehmen und die Geheimnisse aller bisherigen Teilnehmer zu erfahren”

-Stefanie Hasse, Secret Game

Handlung und Thematik

Die Grundidee hinter “Secret Game” fand ich unglaublich gut. Ich liebe ja so Mysterygeschichten und bei “Privatschule an der New Yorker Upper East Side” musste ich direkt an Gossip Girl denken, was ja bekanntermaßen zu meinen Lieblingsserien zählt. Jedenfalls war ich Feuer und Flamme auf die Geschichte. Leider konnte Anfangs nicht die erwartete Spannung aufgebaut werden. Auch wenn grundsätzlich von der Idee spannende Sachen passiert sind und Hauptfigur Ivy immer tiefere Einblicke in die Schattenseiten der reichen Teenager bekommt, hat mich das Buch über viele Seiten hinweg nicht wirklich für sich begeistern können. Doch dann, nachdem ich ca. Dreiviertel des Buchs gelesen hatte, hat das Buch plötzlich Fahrt aufgenommen. Alles was vorher eher so dahingeplätschert ist, kam jetzt Schlag auf Schlag und ich konnte es kaum aus der Hand legen. Ich wollte unbedingt wissen, wer hinter der Spielleitung steckt und habe gemeinsam mit Ivy alle möglichen Figuren verdächtigt. Es folgten Plottwists und unerwartete Charakterentwicklungen. Die letzten 100/150 Seiten waren echt unglaublich gut und haben den Rest in meinen Augen definitiv gerettet.

Figuren

Die Geschichte wird größtenteils aus der Sicht von Ivy erzählt, aber auch Heath kommt zwischenzeitlich zu Wort. Mit beiden Figuren bin ich anfangs nicht so ganz warm geworden. Ihnen hat irgendwie Tiefe gefehlt. Als Leser wusste man nicht so wirklich, was sie antreibt. Besonders bei Heath war es zu Beginn sehr schwierig, ihn zu verstehen. Seine Kapitel waren immer nur sehr kurz, wohingegen Ivys immer recht lang waren. Ungefähr gleichzeitig mit dem Moment, in dem die Handlung besser wurde, wurden auch die Figuren stärker. Sie haben nicht mehr ganz so eindimensional gewirkt und wurden nachvollziehbarer. Ivy, die ich eher als schüchtern und zurückhaltend eingeschätzt hatte, hat genau das Gegenteil bewiesen und gezeigt, dass in ihr eine starke Persönlichkeit steckt. Das hat mir echt gut gefallen. Von den anderen Figuren mochte ich besonders Vince gerne, der sehr geheimnisvoll wirkt, aber sogar vor Heath und Ivy mehr Tiefe verliehen bekommt. Letztlich wurden die Figuren gut in die Handlung eingearbeitet, ihre Motive und Handlungen wurden im Verlauf auch immer nachvollziehbarer.

Schreibstil

Ich habe ewig gebraucht, um mich daran zu gewöhnen, dass hier nicht aus der Ich-Perspektive erzählt wird. Von allen Figuren wird in der dritten Person gesprochen, der Erzähler ist also nicht aktiv Teil der Handlung. Er hat trotzdem Einsicht in Gefühle und Gedanken der Figuren. Eigentlich nichts soo ungewöhnliches, aber ich habe länger nichts mehr aus dieser Perspektive gelesen und musste mich daher erst noch dran gewöhnen. Zum Schreibstil sonst lässt sich nur sagen, dass er sich eigentlich recht locker liest. Hier und da ist er definitiv noch Verbesserungswürdig (ich dachte ehrlich gesagt auch eine zeitlang, das Buch sei ein Debütroman), ihm fehlt ein wenig die Eleganz und die Bildlichkeit. Was mich aber wirklich massiv gestört hat, war die Tatsache, dass dieses Buch keine Absätze enthält. Das hat den Lesefluss gerade am Anfang, wenn man noch nicht so ganz warm mit der Geschichte ist, enorm negativ beeinflusst. Ich denke auch, dass das mit der Grund ist, warum ich so lange gebraucht habe, um an dem Roman wirklich Gefallen zu finden.

Fazit

Die Bewertung fällt mir dieses Mal echt schwer. Den ersten 200/250 Seiten würde ich gerne nur zwei von fünf Sternen geben, was in meinem Bewertungssystem ja der Kategorie “Geschmacksache” entsprechen würde. Zwei Sterne sind für die letzten 100/150 Seiten aber definitiv viel zu wenig, da würde ich schon gerne das Doppelte geben. Ich komme also im Schnitt auf drei Sterne für “Secret Game. Brichst du die Regeln, brech ich dein Herz”. Bei Goodreads habe ich vier Sterne gegeben, da ich das Buch schon empfehlen würde und drei Sterne irgendwie zu wenig aussagen. 3,5 Sterne, das würde es schon ganz gut treffen. Insgesamt handelt es sich hierbei um ein schönes Buch für zwischendurch, das sich gut dazu eignet, Leseflauten zu überwinden und bei dem man sich, trotz einiger Schwächen, gut unterhalten fühlt:

Mehr über mein Bewertungssystem erfahrt ihr übrigens hier!

Habt ihr “Secret Game” schon gelesen?

xoxo Ruth

Rezension zu Secret Game von Stefanie Hasse

5 Replies to “Rezension: Secret Game von Stefanie Hasse

  1. Ich hab gerade Secret Game gelesen und ich finde es nicht nur spannend und interessant, sondern auch gut zu lesen. Das einzige was mir noch gefehlt hat wäre ein Epilog mit mehr Infos über Iljana und Penelope;-)

  2. wow ok also die Geschichte an sich hört sich ja mega interessant an, aber Bücher, die erstmal ewig brauchen, um wirklich spannend zu werden, mag ich nicht wirklich 😅 mal schauen, ob ich dem ganzen mal eine Chance gebe 😌

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