REZENSION: Cinder & Ella – Happy End und dann? von Kelly Oram

Endlich hat das Warten ein Ende: der zweite Teil von “Cinder & Ella” ist erschienen. Wer meinen Blog regelmäßig liest und mir auch auf Instagram folgt, der weiß, dass ich die moderne Adaption von “Cinderella” diesen Sommer mehr als geliebt habe. Dementsprechend habe ich mich auch sehr auf die Fortsetzung gefreut, die am 30. September offiziell erschienen ist. Dem @one_verlag sei dank, durfte ich Band 2 sogar schon einige Tage vorher lesen, wofür ich mich an dieser Stelle noch einmal herzlich bedanken möchte! Inwiefern der zweite Teil in die großen Fußstapfen des ersten passt, möchte ich gerne heute in meiner Rezension zu “Cinder & Ella – Happy End und dann?” von Kelly Oram klären. Viel Spaß beim lesen!

Infos zum Buch:

Titel: Cinder & Ella. Happy End – und dann? I Autorin: Kelly Oram I Verlag: One by Bastei Lübbe I Seiten: 526 I Erscheinungsdatum: 30.09.2019 I Preis: 12,90€ (Paperback) I ISBN: 978-3-8466-0089-4 I Zum Buch

Darum geht’s:

Cinder & Ella sind zurück! Endlich haben Cinder alias Brian und Ella sich gefunden! Die beiden schweben auf Wolke sieben und sind verliebter denn je. Aber schneller als ihnen lieb ist, holt sie die Realität wieder ein. Zwischen Alltagsstress und Familienproblemen ist Brian schließlich immer noch der angesagteste Schauspieler Hollywoods – und das merkt auch Ella, die plötzlich mehr denn je im Rampenlicht steht. Doch ist ihre Liebe wirklich stark genug, dem Druck des Showbusiness standzuhalten? 

“Ich lag auf der bequemen Couch, den Kopf auf die Armlehne gebettet, und starrte auf den Laptop in meinem Schoß. Mir fielen beinahe die Augen zu. Es wurde allmählich spät und die Wörter auf dem Bildschirm verschwammen schon ineinander. Ich musste dem Einnicken näher gewesen sein, als ich geglaubt hatte, denn jetzt ließ mich das Geräusch einer eingehenden Nachricht in meinem Chatfenster hochschrecken.
Cinder458: Du fehlst mir.”

-Kelly Oram, Cinder & Ella. Happy End – und dann?, One Verlag

Handlung & Thematik

Während Band eins noch als moderne Märchenadaption gilt, fehlte bei Band zwei diese Grundlage. Der Klappentext spricht von Alltagsstress, Familienproblemen und Brians Status als berühmter Schauspieler – mit all diesen Dingen müssen sich Brian und Ella also diesmal auseinander setzen. Sie haben sich bereits gefunden, sind bereits ein Paar, die klassische “sich verlieben”- Thematik kann also nicht noch einmal aufgegriffen werden. Stattdessen wird der Konflikt zwischen Ella und ihrem Vater weiter verschärft. Wunden, die in Teil eins bereits heilten, wurden erneut aufgerissen. Außerdem wird sich viel damit beschäftigt, wie sehr Ella im Rampenlicht steht und wie sie damit umzugehen hat. Wie verhält man sich, wenn plötzlich die halbe Welt den eigenen Namen kennt? Das muss Ella lernen und der Leser begleitet sie bei diesem Lernprozess.

Des Weiteren setzt sich das Buch mit einem sehr bedeutsamen Thema auseinander: der Selbstliebe. Anfangs eher nebensächlich erwähnt, entwickelt sich immer mehr daraus. Ella muss erst lernen, sich in ihrer Haut wohlfühlen. Seit dem Unfall fühlt sie sich nicht mehr schön und begehrenswert. Das ist zwar auch schon in Band eins angeklungen, wurde in der Fortsetzung aber noch einmal verstärkt. Ella erkennt, dass sie sich in erster Linie selbst lieben lernen muss. Egal, wie oft ihr andere sagen, sie sei schön und begehrenswert, wenn sie das nicht selbst ebenfalls von sich denkt, wird sie es anderen nicht glauben. Damit spiegelt Ella ganz wundervoll die Gedanken von Millionen, wenn nicht Milliarden, anderen Menschen wieder. Vielen Menschen, egal ob nun durch einen Unfall entstellt oder nicht, fällt es schwer, sich selbst zu lieben. “Cinder & Ella – Happy End – und dann?” leistet in meinen Augen einen großen Beitrag dazu, dass sich Menschen wieder wohler in ihrer Haut fühlen.

Was mich ein wenig gestört hat, war, dass in diesem Band irgendwie alles “too much” war. Ellas Bekanntheitsgrad wurde in meinen Augen ein wenig überspitzt, gar unrealistisch, dargestellt und besonders das Ende fand ich ein bisschen übertrieben und nicht so wirklich passend. Für mich wurden mit dem Ende einfach ein paar der Prinzipien, die Ella zuvor aufgebaut hatte, über den Haufen geworfen. Vielleicht war mir das Ende aber auch einfach zu kitschig.

Rezension zu Cinder & Ella 2 von Kelly Oram

Figuren

Wie schon in Band eins wird auch in der Fortsetzung aus verteilten Rollen erzählt. So bekommt der Leser sowohl einen Einblick in das Innenleben von Ella, als auch in das von Brian.

Ella hat mir dabei wieder sehr gut gefallen. Sie erzählt lustig, vielleicht sogar ein bisschen sarkastisch. Ich mochte ihre Denkweise, außer wenn sie von “mein starker dominanter Mann” gesprochen hat. Wo wir auch schon bei Brian wären. Im ersten Teil mochte ich ihn echt gerne, er hatte definitiv das Potenzial zum Book-Boyfriend, doch diesmal war er mir einfach ein wenig zu perfekt. Brian hat alles richtig gemacht. Er gibt Ella die Zeit, die sie braucht, bringt für alles Verständnis auf und stellt seine eigenen Bedürfnisse zurück. Eigentlich der perfekte Freund. Nur leider wird er dadurch auch ein bisschen langweilig. Ich hätte mich gefreut, wenn er wenigstens einmal einen Fehler macht, das hätte ihn nämlich nahbarer und menschlicher gemacht.

Um nochmal zu Ella zurückzukommen: Ella fand ich hingegen sehr menschlich. Mit ihr kann man sich gut identifizieren und ich bin mir sicher, dass sie für den ein oder anderen Leser als Vorbild bezüglich der Selbstliebe fungieren kann.

In Band zwei lernen wir auch einige neuen Figuren kennen, zum Beispiel die Eltern von Brian. Sein Vater verkörpert hierbei den arroganten Hollywood-Produzenten, dem nur das eigene Wohl am Herzen liegt und seine Mutter ist eine liebevolle, aber etwas verrückte Frau, die weiß, was sie will. Besonders die Bekanntschaft mit Brians Mutter fand ich sehr angenehm und ich fand es gut, dass man etwas über sie erfahren durfte. Die anderen Figuren machen teilweise eine gute Entwicklung mit. Besonders Ellas Vater und ihre Stiefschwester Ana sind davon betroffen. Mehr möchte ich an dieser Stelle allerdings nicht verraten.

Schreibstil

Der Schreibstil ist wie gewohnt locker und gut zu lesen. An der ein oder anderen Stelle hätte ich mir jedoch weniger Dialog und mehr Beschreibung gewünscht. Teilweise werden Dialoge (auch zwischen mehr als zwei Personen) über mehrere Seiten hinweg ausgetragen. So hat man auf der einen Seite zwar das Gefühl, live dabei zu sein. Es fühlt sich nämlich tatsächlich wie eine echte Unterhaltung an. Andererseits wird dadurch die Handlung aber auch unnötig in die Länge gezogen. Der Roman hat insgesamt 526 Seiten, 426 Seiten hätten aber auch nicht geschadet. Die Geschichte wäre in meine Augen mit diesen 100 Seiten weniger einfach ein bisschen runder und “mehr auf den Punkt gebracht” gewesen.

Fazit

Trotz einiger Kritikpunkte habe ich mich von “Cinder & Ella 2” immer noch gut unterhalten gefühlt. Es war schön, geliebte Figuren wiederzusehen und noch eimal in Ellas märchenhafte Liebesgeschichte mit Cinder alias Brian abtauchen zu können. Brian hätte dabei ruhig auch mal ein bisschen weniger perfekt sein können und ein bisschen mehr Realitätsnähe hätten der Geschichte auch nicht geschadet. Für Fans von Band eins ist Band zwei auf jeden Fall ein Must-Read, euch wird die Ursprungsgeschichte dadurch auch nicht zerstört. So habe ich es jedenfalls empfunden. Wer auch den ersten Teil nicht so berauschend fand, dem wird es mit der Fortsetzung genau so ergehen. Insgesamt also eine nicht perfekte, aber trotzdem gelungene Fortsetzung eines grandiosen Romans. Dessen Fußstapfen aber zugegebenermaßen auch sehr sehr groß waren! Meine Bewertung ist also:

Du weißt nicht, was diese Bewertung bedeutet? Dann schau doch einfach mal hier vorbei, dort findest du eine genaue Erläuterung zu meinem Bewertungssystem!

Habt ihr die Fortsetzung von Cinder & Ella schon gelesen?

xoxo Ruth

Rezension zu Cinder & Ella 2 von Kelly Oram

Bitte beachten: es handelt sich hierbei um ein kostenfreies Rezensionsexemplar, das mir freundlicherweise vom Verlag zur Verfügung gestellt wurde. Alle Meinungen sind meine eigenen.

2 Replies to “REZENSION: Cinder & Ella – Happy End und dann? von Kelly Oram

  1. Den ersten Teil habe ich vor ein paar Tagen und innerhalb von vier Tagen ausgelesen gehabt😄es war einfach und schnell zu lesen, man hat sich nicht mit unnötigen Dingen aufgehalten und es ist ein gutes Buch, wenn auch zu “einfach” für mich… In manchen Situationen konnte man sich wiederfinden, in anderen hingegen, glaub ich zumindest, gibt es keinen Menschen, dem so etwas passieren kann🤷🏼‍♀️ Ich mag Romane,in denen sich die Figuren von verändern, denn das tun wir ja auch, aber Ella ist am Ende des ersten Teils nicht dort, wo ich sie gerne gesehen hätte und Brian leider auch nicht… Juliette beispielsweise, fand ich großartig🙆🏼‍♀️ den zweiten Teil werde ich, zumindest vorerst, nicht lesen, da ich das Ende vom erstens Teil gut so hinnehmen kann und der letzte Satz perfekt ist💕

    1. Danke für deine Einschätzung, Julia💗 Ich würde dir dann tatsächlich nicht unbedingt raten, den zweiten Teil zu lesen, da er, wie in meiner Rezension erwähnt, doch eher für Fans gemacht ist. Juliette fand ich auch toll!
      Liebe Grüße

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