LIFEUPDATE #12: Urlaub, Latinum und Sommer

Ich hatte mal wieder richtig Lust, ein Lifeupdate zu schreiben. Einfach ein bisschen zu quatschen, aus meinem Leben zu erzählen. Was in letzter Zeit so passiert ist, was demnächst ansteht. Wie es mir geht und so. Ab und zu finde ich so persönliche Blogposts einfach immer total cool und lockern meinen Buchcontent ein bisschen auf. Also viel Spaß mit Lifeupdate #12!

Nie wieder Latein!

In meinem letzten Lifeupdate lag die Latinumsprüfung noch vor mir und ich war ziemlich, ziemlich aufgeregt. Mittlerweile habe ich die Prüfung geschrieben und sie bestanden. Aber fangen wir von vorne an: da ich mich in der fünften Klasse dazu entschieden habe, Französisch statt Latein zu belegen (was ich auch nicht bereue, ich war da in der 5. Klasse und habe die Sprache gewählt, die mir besser gefallen hat und das war eben Französisch), fehlte mir für das Geschichtsstudium der Nachweis des Latinums, der allerdings eine zwingende Voraussetzung für die Zulassung zur Bachelorarbeit ist. Also habe ich direkt im ersten Semester angefangen, die uniinternen Lateinkurse zu belegen. Allerdings mit rasch schwindender Motivation. Ein Jahr habe ich Latein mehr oder weniger gründlich gemacht, wobei die Betonung eher auf weniger liegt. Ich war zwar zu jeder der drei Sitzungen pro Woche da, aber wirklich aufgepasst habe ich eher nicht. Doch ich habe gemerkt, dass ich mit dieser Einstellung das Latinum nicht bestehen werde. An der Uni Köln gibt es drei aufeinander aufbauende Lateinkurse. Im ersten Kurs wird die grundsätzliche Grammatik besprochen. Also alle Zeitformen, Kasus etc. Der zweite Kurs beschäftigt sich dann mit der weiterführenden Grammatik und Lektüre. Es kommen die Partizipial- und Infinitivkonstruktionen hinzu und etwa ab der Hälfte liest und übersetzt man Caesars Gallischen Krieg. Der dritte Kurs ist ein reiner Lektürekurs. Man liest eine Rede von Cicero und übersetzt diese. Neue Grammatik gibt es nicht mehr. Je nach dem was man studiert, muss man entweder nur die ersten beiden oder aber alle drei Lateinkurse machen. Für Geschichte auf Lehramt für Gymnasien und Gesamtschulen muss man das volle Programm machen. Das einzige, was einem erspart bleibt, ist die Prüfung bei der Bezirksregierung, die aus einem schriftlichen und einem mündlichen Prüfungsteil besteht. Man schreibt lediglich eine uniinterne Klausur. Nachdem ich Latein II das erste Mal belegt habe, aber eher weniger aufgepasst habe, wusste ich, dass ich noch nicht bereit für den letzten Kurs bin. Ich habe letztes Wintersemester den zweiten Kurs also noch einmal belegt und mich diesmal wirklich dahinter geklemmt. Ich habe die Zwischenprüfung mit einem halben Fehler bestanden und hatte so echten Aufwind. Für dieses Sommersemester habe ich also endlich den Latein III-Kurs belegt, damit ich das Lateinkapitel meines Studiums endlich abschließen kann. Nun ja, Cicero ist aber noch einmal eine ganz andere Nummer als Caesar. Jeder, der Latein hatte, wird mir das vermutlich bestätigen können. Panik, Verzweiflung und Nervenzusammenbrüche haben sich abgewechselt. Ich habe mich einfach nicht sicher gefühlt. Meine Motivation für Geschichte ist damit ebenfalls gesunken. Ich habe an einem Tag sogar tatsächlich über einen Fächerwechsel nachgedacht. Vor der Klausur hatte ich wirklich Angst. Ich habe unglaublich viel auswendig gelernt und übersetzt, war am Klausurtag aber trotzdem ziemlich nervös. Die Klausursituation war furchtbar. Die Zwischenprüfung im Januar lief super, doch bei der Abschlussklausur dachte ich mir wirklich zwischenzeitig “Nein, das wird nichts.” Ich hatte nämlich ein enormes Zeitproblem. Ihr müsst wissen, dass man nur zehn Prozent der Klausur falsch machen darf. Bei einer Klausur mit 130 Wörtern sind das also 13 Fehler. Jedes nicht übersetztes Wort zählt als Fehler. Wenn man also nicht fertig wird, kann man unter Umständen direkt sagen, dass man nicht bestanden hat. Egal, wie richtig der Rest ist. Ich bin dann aber doch noch rechtzeitig fertig geworden, bin aber mit eher gemischten Gefühlen aus der Klausur gegangen. Wir haben die Klausur Samstags geschrieben und die nächsten Tage bin ich die Klausur immer und immer wieder im Kopf durchgegangen. Um mich ein wenig abzulenken, war ich dann Dienstags mit meinen Freundinnen in der Stadt. Und da habe ich dann die erlösende Mail bekommen: Herzlichen Glückwunsch, Sie haben die Latinumsprüfung bestanden.” In diesem Moment ist mir so ein enormer Stein vom Herzen gefallen. Ich war glaube ich schon lange nicht mehr so erleichtert. Und ich war mega glücklich. Zwei Jahre Zusatzbelastung durch ein Fach, das ich gar nicht studiere, aber trotzdem belegen muss, waren vorbei. Am nächsten Tag habe ich dann mit meiner besten Freundin den Stundenplan fürs nächste Semester gemacht und ich kann euch sagen, es war ein absolut unbeschreibliches Gefühl, zum ersten Mal seit vier Semestern NICHT Latein wählen zu müssen!

Fazit zum Online-Semester

Bleiben wir doch direkt bei einem Unithema: das Online-Semester ist jetzt vorbei. Ich muss lediglich noch zwei Hausarbeiten schreiben, aber die Zoom-Sitzungen sind vorbei. Ich muss sagen, dass ich grundsätzlich ganz gut mit dem Onlinelernen zurecht gekommen bin. Außer Latein haben alle meine Veranstaltungen über Zoom stattgefunden und so hatte ich nicht das Gefühl, einen Nachteil zu einem normalen Semester zu haben. Ich hatte sogar das Gefühl, dass die Dozenten ein wenig entgegenkommender sind, als in einem normalen Semester. Der Arbeitsaufwand war trotzdem recht hoch, obwohl ich durch die fehlende Bahnfahrt dennoch ein Zeitersparnis hatte. War die Zoomsitzung vorbei, hatte ich entweder direkt Freizeit oder aber konnte mich sofort etwas anderem widmen, das mit der Uni zu tun hat. Das ist in einem normalen Semester natürlich anders. Ansonsten habe ich aber generell das Gefühl, dass das Sommersemester immer ein wenig anstrengender und arbeitsaufwendiger ist, als das Wintersemester. Jedenfalls ist das bisher meine persönliche Erfahrung. Die einzige Klausur, die ich geschrieben habe, war die in Latein, die auch tatsächlich in der Uni stattgefunden hat. Andere StudentInnen der Uni Köln haben teilweise in der Köln Messe geschrieben. Ich bin jetzt mal sehr gespannt, wie das mit den Hausarbeiten abläuft. Ich bin normalerweise jemand, der lieber in der Uni schreibt. Da bin ich in einer reinen Lern- und Arbeitsatmosphäre, ich kann zwischenzeitlich in den Regalen direkt vor Ort nach Literatur gucken und ich kann leichter Feierabend machen. Das geht dieses Semester natürlich nicht, denn die Uni ist weiterhin fürs Arbeiten gesperrt. Aber naja, ich kriege das schon irgendwie hin. Das kommende Semester soll dann übrigens ein so genanntes “Hybridsemester” sein, das sowohl aus Präsenz- als auch aus Onlinelehre bestehen soll. Wie genau das umgesetzt werden soll, ist mir zwar noch schleierhaft, aber ich werde es erfahren.

Greetsiel statt New York

Wie ihr euch sicherlich denken könnt, war ich dieses Jahr nicht in den USA. Ich will jetzt gar nicht so genau darauf eingehen, aber wir haben jetzt einen Gutschein von unserem Reiseunternehmen und werden den wahrscheinlich 2022 einlösen. Für 2021 müsste man ja bald schon buchen und das ist uns einfach zu unsicher. Daher muss ich mich wohl noch ein bisschen gedulden, bis ich endlich die Freiheitsstatue und den Grand Canyon sehen werde, aber das ist okay. Es gibt wesentlich schlimmeres als einen Urlaub, den man nicht machen konnte. Ich denke da immer an die Leute, die aufgrund der Corona-Krise jetzt am Rand ihrer Existenz stehen und bei denen kein Tag wirklich sicher ist. Oder auch an die Abiturienten von 2020, die keine der typischen Abiturerfahrungen außer der Prüfungen machen durften. Und anders als einen Urlaub, kann man das auch nicht wiederholen. Schließlich kann man die Mottowoche nicht einfach 2021 machen, da gibt es ja auch andere Abiturienten. Statt in New York waren wir dann aber eine Woche in Greetsiel. Das ist ein kleines Fischerstädtchen in Ostfriesland, wo wir vor ein paar Jahren schon einmal im Herbsturlaub waren. Von dort aus kann man auch Ausflüge auf die Nordseeinseln Norderney, Borkum und Juist machen. Wir waren dann auch tatsächlich einen Tag auf Norderney, was wirklich eine unglaublich schöne Insel ist. Der Urlaub war aber generell schön. Es war eine entspannte Woche in schöner Landschaft. Das Wetter war nicht ganz so toll, aber es hat immerhin nicht geregnet und die Sonne hat sich dann doch an den meisten Tagen gezeigt. Dann war ich noch für einen Tag mit meinen Freundinnen in Amsterdam und mit meiner Schwester für vier Tage in Noordwijk in Holland. Über beide Reiseziele möchte ich jetzt aber nicht zu viel verraten, da ich gerne noch einen Travel Guide schreiben möchte.

Motivationstief?

Ich weiß nicht, ob ihr es gemerkt habt, aber die letzten Wochen war ich in einer Art Sommerloch was meine Motivation fürs Bloggen angeht. Ich habe das in meinem letzten Blogpost glaube ich auch schon einmal kurz erwähnt. Ich war irgendwie uninspiriert beim fotografieren und ich kann irgendwie keinen Blogpost schreiben, wenn ich kein passendes Foto habe. Verrückt, ich weiß. Jedenfalls habe ich in letzter Zeit eher einen statt zwei Beiträgen pro Woche veröffentlicht. Am Anfang hat mich das ein wenig gestresst, aber dann habe ich mir noch einmal bewusst gemacht, dass das hier alles auch nur ein Hobby ist. Und obwohl ich das Bloggen und Bookstagram über alles liebe, muss es nicht zu einem Stressfaktor in meinem Leben werden, sondern sollte Spaß machen. Ich erinnere mich aber auch, dass ich das im Sommer öfter habe. Hinzu kommt, dass derzeit irgendwas mit der Auflösung meiner Bilder auf dem Blog nicht stimmt. Sie wirken irgendwie leicht verschwommen, aber da ich bisher noch keine Lösung für dies Problem gefunden habe, muss ich mich wohl derzeit damit abfinden. Aber das ist schon okay, es gibt wirklich schlimmeres. Insgesamt kommt meine Motivation aber langsam zurück und ich habe auch eine ganze Menge an Bogposts in nächster Zeit geplant, bei denen ich schon sehr auf eure Meinung gespannt bin. Also, stay tuned!

Endlich Sommer

Mitte Juli hatte der Sommer wohl auch ein kleines Tief, aber jetzt ist er wieder zurück. Und ich genieße ihn sehr. Ich habe euch ja schon einmal erzählt, dass ich früher am Ende des Sommers bzw. der Sommerferien ein wenig enttäuscht war. Besonders der Sommer 2018, der bei mir der Sommer nach dem Abi war, war anders als ich ihn mir vorgestellt habe. Früher habe ich mir immer Summer Bucket Liste gemacht und war dann am Ende des Sommers enttäuscht, dass ich fast nichts davon gemacht habe. Es lag vielleicht daran, dass ich nicht die richtigen Freunde für diese Aktivitäten hatte, vermutlich lag es aber auch daran, dass ich meinen A**** nicht hochbekommen habe. Jedenfalls habe ich mir 2019 das erste Mal keine Liste gemacht und habe spontan Sachen gemacht. Und mein Sommer war direkt viel besser. Dieses Jahr ist es ähnlich. Bisher hatte ich einen Sommer, der dem von letztem Jahr in keinem Punkt nachsteht, ich habe schon einige tolle Sachen gemacht! Man sollte nicht jeden Moment des Sommers bis ins kleinste Detail planen, sondern einfach lieber machen. Die besten Momenten kommen immer dann, wenn am wenigsten mit ihnen rechnet!

In nächster Zeit

Was möchte ich so in nächster Zeit machen? Ich hatte jetzt drei Wochen Urlaub von der Arbeit und habe in dieser Zeit auch nichts für die Uni gemacht. Einfach so ein bisschen entspannen, nicht darüber nachdenken und Zeit für andere Dinge haben. Das tut einfach unglaublich gut. Mein Urlaub ist am Montag zu Ende und für Mittwoch bin ich auch direkt schon wieder zum Arbeiten eingeteilt. Ich habe ja nur eine 450€-Stelle, das heißt, dass ich meistens sowieso nicht mehr als zwei oder drei Tage die Woche arbeite und das meistens dann auch nur für ein paar Stunden und nicht die ganzen Tag. Meine Freizeit geht mir also nicht flöten. Ab Montag muss ich mich dann aber auch mit den oben bereits erwähnten Hausarbeiten beschäftigen. Ansonsten möchte ich gerne den Sommer weiterhin genießen und nicht, wie sonst immer, schon Mitte August in Herbststimmung verfallen. Aber aktuell bin ich da guter Dinge. Ansonsten ist für die nächste Zeit nicht viel aufregendes geplant, ich werde euch aber dennoch auf dem Laufenden halten, aber das wisst ihr ja :) .

Cassandra Clare-Liebe

Zum Schluss noch ein buchiges Thema: aktuell bin ich wieder komplett in Cassandra Clares Schattenjäger-Welt verschwunden. Ich lese gerade “Queen of Air and Darkness”, den dritten Teil der “Die Dunklen Mächte”-Reihe. Die anderen beiden Teile habe ich in den letzten drei Wochen gelesen und nach ein paar Startschwierigkeiten jede einzelne Seite (und jede einzelne Figur) geliebt. Cassandra Clare ist einfach eine meiner absoluten Lieblingsautorinnen und ich bin so so froh, dass ich im März spontan entschieden habe, “Clockwork Angel” lesen zu wollen. Am 24. August erscheint ja auch “Chain of Gold”, der Auftakt zu ihrer neuen Reihe “Die letzten Stunden”. Auf das Buch bin ich auch schon mega gespannt! Du den dunklen Mächten wird es übrigens eine Sammelrezension geben, ähnlich wie ich das auch bei “Selection” gemacht habe. Eins steht aber fest, Cassandra Clare könnt ihr auf meinem Blog erstmal nicht aus dem Weg gehen, hehe. Ich hoffe, das ist kein Problem für euch, aber ich denke nicht. Generell bin ich aktuell wieder sehr in Büchern versunken. Ich habe nicht so wirklich das Bedürfnis, Netflix zu gucken, sondern lese einfach lieber Abends.

Wie geht es euch so momentan? Und was ist bei euch alles so passiert?

xoxo Ruth

4 Replies to “LIFEUPDATE #12: Urlaub, Latinum und Sommer

  1. Mir geht es sehr gut. Nur das ich wenige Blogbesucher habe. Ich lade zweimal die Woche was hoch, und diese Woche sogar jeden Tag! Greetsiel ist auch ein schönes Reiseziel.
    Schöne Ferien, oder einen tollen neuen Schulstart!

    1. Freut mich, dass es dir gut geht. Das mit den Blogbesuchern ist manchmal so, ich habe auch mal weniger Besucher als durchschnittlich. Aber das ändert sich auch wieder :)
      Ja, Greetsiel war wirklich schön.
      Da ich nicht mehr zur Schule gehe und mein Semester erst am 2. November wieder beginnt, genieße ich meine Semesterferien noch etwas ;)

  2. Hallo Ruth,

    herzlichen Glückwunsch zur bestandenen Lateinprüfung!
    Ich hatte Latein ab der 7. Klasse in der Schule und es war tatsächlich eines meiner Lieblingsfächer. Ich fand es klasse, dass die Sprache im Großen und Ganzen logisch aufgebaut und keinen Änderungen mehr unterworfen war und man dadurch Texte lesen konnte, die vor 2000 Jahren entstanden sind (ich hatte leider kein Griechisch oder Hebräisch, von daher war es die einzige Erfahrung dieser Art).

    Von Cassandra Clare habe ich bislang noch gar nichts gelesen, aber viel Gutes gehört! Derzeit ist der Stapel ungelesener Bücher aber so groß, dass neue Lektüre erst mal ein bisschen warten muss. Ich habe gerade „Kim Jiyoung, Born 1982“ gelesen – es geht ums Frausein und die damit verbundenen Nachteile in Südkorea. Ein ganz großartiges Buch.

    Viele Grüße
    Jana

    1. Liebe Jana,
      vielen Dank! Ja, ich hatte auch manchmal Momente, in denen ich Latein echt mochte. Es ist tatsächlich eine Recht logische Sprache (jedenfalls war es gefühlt logischer als Französisch) und gerade klassisches Latein verändert sich ja auch nicht mehr. Aber trotzdem bin ich einfach nur froh, dass das jetzt hinter mir liegt :)
      Oh, das Buch klingt mega spannend!
      Liebe Grüße
      Ruth

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