TRAVEL GUIDE: zwei Tage im Yellowstone National Park

In den USA gibt es einiges zu sehen. Und neben pulsierenden Großstädten ist vor allem die Natur sehr beeindruckend. Es gibt derzeit 63 Nationalparks in den Staaten, einige von ihnen sind weltberühmt. Death Valley, Grand Canyon, Joshua Tree, Yosemite, Yellowstone – diese Namen hat vermutlich jede*r schon gehört. Der erste Nationalpark, den ich in den USA besucht habe, war der Yellowstone National Park. Genau um diesen Park soll es auch in diesem Travel Guide gehen – ich nehme euch mit auf zwei Tage im Yellowstone National Park. Seid ihr bereit? Dann geht’s jetzt los!

Über Yellowstone

Beginnen wir mit ein paar grundlegenden Informationen über den Park. Yellowstone ist nicht nur der älteste Nationalpark der USA, sondern der ganzen Welt. Gegründet wurde der Park im März 1872 und umfasst eine Fläche von 8.987km2. Die größten Teile des Parks befinden sich dabei im US-Bundesstaat Wyoming, wobei er auch bis in die Staaten Montana und Idaho reicht. Berühmt ist der Park besonders für seine heißen Quellen und Geysire, aufgrund seiner vielen Wälder, Wiesen und Seen ist er aber auch ein wichtiges Rückzugsgebiet für Wildtiere. In Yellowstone haben vor allem Wölfe, Bären, Elche, Wapiti-Hirsche und Bisons ihr zu Hause. Die Bisonherde ist hierbei die größte und wichtigste Herde wild lebender Steppenbisons in den USA. Es gibt also eine Menge zu entdecken in Yellowstone!

Anfahrt und Unterkunft

Am gängigsten und auch am empfehlenswertesten ist es, den Park mit dem Auto anzufahren. Wir haben uns in Salt Lake City ein Auto gemietet und sind mit diesem bis zum Westeingang in Montana hochgefahren. Für diese Strecke braucht man ca. 4h und 50 Minuten, was gerade noch so geht. Wenn man aus anderen Städten oder sogar von der Ostküste kommt, bietet es sich an, zu fliegen. Ein Auto braucht man aber trotzdem, da man den Park am besten mit dem Auto erkundet. Es gibt zwar auch Bustouren, aber die dürfen beispielsweise nicht alle Straßen benutzen. Wir haben unser Auto über Check24 gefunden, da wir gerne über einen deutschen Anbieter buchen wollten. Das ist Versicherungstechnisch am sinnvollsten. Und oft auch am günstigsten.

Übernachtet haben wir in der Unterkunft „River Lodge„, die klassische Hotelzimmer und kleine Hütten (Cabins) anbietet. Wir haben zu dritt in einer der Hütten übernachtet und das war absolut okay. Es gab sogar einen Kühlschrank und eine Mikrowelle! Die Betten sind allerdings recht schmal. Man kann zu zweit darin schlafen, aber wirklich viel Platz hat man dann nicht. Die Unterkunft befindet sich in Island Park, Idaho und liegt ungefähr 35 Minuten mit dem Auto vom Westeingang des Nationalparks entfernt. Es besteht auch die Möglichkeit, im Park zu übernachten. Eine Vielzahl aus unterschiedlichen Hotels und Campingplätzen steht dann zur Verfügung. Hier könnt ihr euch die Auswahl anschauen. Die Unterkünfte direkt im Park sind allerdings immer recht schnell ausgebucht. Da wir montags erst entschieden haben, dass wir freitags gerne in den Park fahren möchten, war dort nichts mehr frei. Mit unserer Unterkunft in Idaho waren wir aber wie gesagt auch zufrieden!

Die beste Zeit und Dauer für einen Besuch im Park

Der Yellowstone National Park ist ein saisonaler Park, das heißt, er kann nicht zu allen Jahreszeiten besucht werden. Hier findet ihr eine Übersicht über die Öffnungszeiten. Am meisten sehen kann man demnach vermutlich zwischen Juni und September. Wir waren vom 08. bis zum 10. Oktober im Park und haben das letzte Öffnungswochenende einiger Attraktionen miterlebt.

Da wir erst gegen 18 Uhr am 08. Oktober von Salt Lake City aus losgefahren sind, waren wir am Freitag logischerweise nicht mehr im Park. Wir haben dann den gesamten Samstag und den halben Sonntag in Yellowstone verbracht. Verlassen haben wir den Park im Süden und sind anschließend noch durch den Grand Teton National Park gefahren, der mir persönlich aber nicht soo gut gefallen hat. Das lag aber vermutlich daran, dass es schon langsam dunkel wurde und wir auch eigentlich nur relativ zügig voran kommen wollten. In den 1 1/2 Tagen wirklichen Aufenthalt im Yellowstone haben wir den Großteil des Parks sehen können. Hätten wir zwei volle Tage gehabt, hätten wir vermutlich auch noch den östlichen Teil des Parks sehen können. So waren wir nur im Westen, Norden und Süden. Wer gerne auch einmal eine Wanderung unternehmen möchte, der sollte allerdings mindestens einen Tag mehr einplanen. Um einen guten Überblick über den Park und die Natur zu bekommen, reichen zwei Tage allerdings völlig aus.

Orientierung im Park

An den Eingängen bekommt man eine Art Willkommenspaket, bestehend aus einer Karte, einer Art Zeitung mit Neuigkeiten aus dem Park und einer Willkommensbroschüre, die auch auf Deutsch erhältlich ist. Gerade die Karte war unser bester Freund in Yellowstone. Eines solltet ihr nämlich wissen: ihr habt nirgendwo im Park Handynetz oder eine Internetverbindung. Auf Google Maps und Co. könnt ihr euch also nicht verlassen, weswegen ihr zwangsläufig auf die Karte zurückgreifen müsst. Das ist aber wirklich kein Problem. Ich habe während unserer Tour die Navigation übernommen und auch wenn ich vorher noch nie wirklich mit einer klassischen Karte „gearbeitet“ habe, hatte ich keine Probleme damit, uns durch den Park zu führen. Alle großen „Attraktionen“ sind auf der Karte verzeichnet und zusätzlich ist alles ausgeschildert. Ihr müsst nur wissen, zu welcher größeren Attraktion ihr wollt und schon ist es ziemlich simpel, sich zu orientieren. Es ist trotzdem enorm wichtig, auf den offiziellen Wegen und Straßen zu bleiben und für Wanderungen sollte man noch eine extra Wanderkarte zur Hand nehmen. Wie bereits erwähnt hat man kein Handynetz, der Park ist riesig und es gibt gefährliche Tiere, aber dazu später mehr.

Verpflegung und Hygiene in Yellowstone

Es gibt einige Verpflegungsstationen in Yellowstone. Die großen Attraktionen wie der Old Faithful Geysir oder die Mammoth Hot Springs verfügen über einen „General Store“, in dem Snacks und Souvenirs gekauft werden können sowie über Restaurants. Dort wird allerdings fast nur Fast Food angeboten. Die Preise sind okay, wobei man für 3$ nur eine wirklich sehr kleine Portion Pommes bekommt. Zwischen den großen Attraktionen gibt es keine Möglichkeit, an Essen (oder Getränke) zu gelangen. Man sollte sich dementsprechend auch ein kleines bisschen Proviant einpacken, falls der Hunger zwischendurch zu groß werden sollte. Picknickplätze gibt es ziemlich viele, diese sind auch auf der Karte verzeichnet. An den großen Attraktionen gibt es übrigens auch Tankstellen.

Wer sich den ganzen Tag in einem Nationalpark aufhält, muss sicherlich irgendwann auch einmal eine Toilette aufsuchen. Auf den Wegen gibt es immer wieder kleine Toilettenhäuschen – aber Achtung, das sind Plumpsklos! In den Besucherzentren an allen größeren Attraktionen gibt es allerdings auch ganz normale Toiletten mit Wasserspülung.

Wildtiere im Park

Wie oben bereits erwähnt, leben in Yellowstone einige Wildtiere – Wölfe, Hirsche, Elche, Bisons, Bären… Alle diese Tiere können für den Menschen gefährlich sein, weswegen einige Sicherheitshinweise beachtet werden sollten, um die Tiere und sich selbst zu schützen. Und die sollten auch ernst genommen werden. Auch die Hinweise, die die vermeintlich harmlosen Bisons betreffen. Bisons sind nämlich nicht so harmlos wie sie aussehen. Tatsächlich passieren in Yellowstone nämlich die meisten Wildunfälle mit Bisons. Zu einem Bison sollte man laut offizieller Empfehlung immer ungefähr 23m Abstand bewahren (das sind ungefähr 2 Busse), zu einem Bären übrigens 91m (8 Busse). Wir haben selbst gesehen, wie sich jemand nicht an die 23 Meter gehalten hat. Der Mann stand dem Bison quasi direkt gegenüber und er wurde auch von einem Ranger ermahnt und darauf hinweisen, dass er zu nah war. Es ist zwar nichts passiert, aber es hätte es etwas passieren können. Haltet euch einfach bitte an die Sicherheitsabstände. Wir haben im Park eigentlich nur Hirsche und ganz viele Bisons gesehen. Um Wölfe, Bären oder Elche beobachten zu können, ist ein Fernglas sinnvoll.

Top Sehenswürdigkeiten

Auch ohne die besonderen Sehenswürdigkeiten wäre der Park schon sehenswert – das kann ich euch sagen! Die Natur ist einfach unglaublich und sehr, sehr vielseitig. Kaum ein Meter des Parks sieht aus wie der andere und es gibt wahnsinnig viel zu entdecken. Dennoch sind die großen Sehenswürdigkeiten natürlich auch sehr sehenswert – und sie sind die einzigen Orte im Park, an denen es Essen und vernünftige Toiletten gibt, also sollte man sie schon allein deshalb nicht verpassen. Da wir nur 1 1/2 Tage im Park waren, hatten wir natürlich nicht genug Zeit, um alles zu sehen. Deshalb haben wir uns für folgende Auswahl entschieden:

  • Norris Geysir Basin: Der Norris Geysir war unser erster Stopp und er hat mir wirklich unglaublich gut gefallen. Es gibt dort ganz viele kleine Geysire und heiße Quellen, die man über einen Holzweg erkunden kann. Den Weg sollte man auch wirklich nicht verlassen, da die Geysire noch aktiv sind und es zu schweren Verbrennungen kommen kann, sollte einer unter einem ausbrechen. Um die Holzwege und das Geysirgelände herum liegt ein Küsten-Kiefern-Wald, was wirklich wunderschön aussieht. Durch die Dämpfe der heißen Quellen wirkt die ganze Landschaft magisch und geheimnisvoll.
  • Mammoth Hot Springs: Die Mammoth Hot Springs (siehe Titelbild) haben mir auch unglaublich gut gefallen. Sie liegen ganz im Norden vom Park und bestechen durch ihre Einzigartigkeit. Man kann die Springs sowohl zu Fuß als auch teilweise mit dem Auto erkunden.
  • Canyon Village: Im Canyon Village befindet sich unter anderem der „Grand Canyon of Yellowstone“, ein riesiger Canyon, in den ein gigantischer Wasserfall fließt. Der Canyon ist nur von Overlooks aus sichtbar, bis zu dem Wasserfall kann man allerdings herunterlaufen. In etwa 20 Minuten gelangt man vom Aussichtspunkt aus über einen Wanderweg nach unten und kann beobachten, wie die Wassermassen in die Tiefe stürzen. Ich fand Wasserfälle schon immer sehr beeindruckend und mochte diesen daher sehr gerne.
  • Grand Prismatic Spring: Einer der bekanntesten Phänomene des Yellowstone Parks ist der Grand Prismatic Spring. Eine sehr große heiße Quelle, die in Gelb- und Blautönen erstrahlt. Leider muss man ziemlich Glück mit dem Wetter haben – an den meisten Tagen ist der Grand Prismatic nämlich nicht so gut zu sehen und von heißen Dämpfen umgeben. Ich würde euch aber trotzdem empfehlen, einen Versuch zu wagen – man weiß nie, vielleicht habt ihr ja Glück!
  • Old Faithful: Als letztes haben wir noch den Old Faithful Geysir besucht – dem bekanntesten Geysir des Parks. In einem Abstand von ca. 90 Minuten, bricht der Geysir täglich aus. Ich persönlich fand es jetzt nicht so spektakulär, aber vielleicht war der Geysir an diesem Tag auch einfach nur müde.

Wart ihr schon einmal in einem Nationalpark in den USA? Vielleicht sogar im Yellowstone National Park?

xoxo Ruth

Travel Guide: zwei Tage im Yellowstone National Park

Kommentar verfassen

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

Entdecke mehr von LILA BLUMENWIESE

Jetzt abonnieren, um weiterzulesen und auf das gesamte Archiv zuzugreifen.

Weiterlesen