Bevor ich das erste Mal “Grey’s Anatomy” gesehen hatte, fand ich Seattle nie wirklich interessant. Andere US-Städte, insbesondere natürlich die Klassiker L.A. und New York, erschienen mir irgendwie sehenswerter. 17 Staffeln “Grey’s” haben meine Einstellung gegenüber der Stadt im Nordwesten der USA allerdings gehörig geändert. Zum Glück, kann ich inzwischen sagen, denn Seattle ist wirklich eine traumhafte Stadt. Mir hat es dort unglaublich gut gefallen und möchte daher heute einen kleinen Reisebericht mit euch teilen. Ich habe mir gedacht, ich mache dieses mal ein Top Ten Things to do & See in Seattle daraus. Ich hoffe, euch gefällt die Idee!
Alle Punkte auch auf Google Maps!
Bevor wir mit den Sehenswürdigkeiten anfangen, möchte ich noch kurz den Link zu meiner Seattle-Liste auf Google Maps mit euch teilen. Dort findet ihr alle in diesem Beitrag erwähnten Orte vermerkt. Ich erstelle mir solche Listen immer, bevor ich verreise und finde sie sehr hilfreich und übersichtlich.
den Pike Place Market besuchen
Ganz oben auf einer Liste an Must Sees in Seattle steht definitiv der Pike Place Market. Der riesige Markt liegt fast direkt am Wasser und erstreckt sich über mehrere Stockwerke. Es gibt wahnsinnig viel zu entdecken und natürlich auch zu kaufen. Im Erdgeschoss, was sozusagen die “Hauptetage” ist, kann man frischen Fisch, ganz viel Obst und Gemüse sowie Blumen kaufen. Es ist zwar ordentlich voll, aber es macht auch irgendwie Spaß, sich durch das Gedränge zu wühlen und die Auslagen zu bestaunen. In den anderen Stockwerken finden sich dann alle möglichen Geschäfte und Stände. Unter anderem gibt es einen Comicladen, eine Buchhandlung, die ausschließlich gebrauchte Bücher verkauft und ein Geschäft extra für Karten. Am besten läuft man ganz in Ruhe durch den Markt und lässt alles, auch die vielen unterschiedlichen Gerüche auf sich wirken.
Um den eigentlichen Markt herum gibt es dann auch noch eine große Auswahl an Bäckereien und Restaurants, die allerdings meistens ewig lange Schlangen aufweisen. So wartet zu jeder Uhrzeit eine gigantische Menschenmassen vor dem allerersten Starbucks der Welt. Es ist ganz cool, den mal von außen zu sehen (wenn man den Starbucks-Fan ist), aber ich würde euch eher nicht raten, euch in die Schlange zu stellen. Das ist Zeitverschwendung.
die Gum Wall bestaunen
Direkt am Pike Place Market befindet sich noch etwas anderes sehr cooles – die Gum Wall! Tausende Kaugummis kleben hier an der Wand, was ein ziemlich buntes und witziges Bild ergibt. Manche mögen es ein wenig eklig finden, ich finds cool! Und man muss die Kaugummis ja auch nicht anfassen. In der Schule hatten wir in einer der Mädchenumkleiden in der Sporthalle auch so eine Kaugummiwand. Natürlich deutlich kleiner, aber irgendwie fand ich das auch schon in der Schule eine witzige Idee. Natürlich sollte man keine Kaugummis an irgendwelche Wände kleben, aber die in der Mächenumkleide hat meine ganze Schulzeit bestanden und gehört irgendwie zu dieser Sporthalle .
Vom Kerry Park aus die Aussicht über Seattle genießen
Seattle hat eine tolle Skyline, die man natürlich auch bestaunen sollte. Am besten geht das vom Kerry Park aus. Der Park, der eigentlich nur ein Grünstreifen ist, liegt im wunderschönen Viertel “Queen Anne” und bietet wirklich einen ganz wundervollen Blick über die Stadt. Vom Pike Place Market aus läuft man 45 Minuten bis zum Kerry Park und ich würde euch auch empfehlen, zu laufen. Seattle ist wirklich gut zu Fuß zu erkunden, ganz anders als beispielsweise Los Angeles, wo man fast schon gezwungen wird, mit dem Auto zu fahren. Allerdings ist das letzte Stück zum Park mit einem relativ steilen Aufstieg verbunden. Dafür wird man danach mit dem fantastischen Ausblick belohnt!
McDreamy an Meredith Grey’s Haus abpassen
Keine fünf Minuten vom Kerry Park aus entfernt befindet sich das Haus von Meredith Grey aus “Grey’s Anatomy”. Man kann es zwar nur von außen bestaunen, da es ein echtes Wohnhaus ist, aber für alle Fans der Arztserie ist das auf jeden Fall ein Muss! Tatsächlich ist das auch fast der einzige Ort in Seattle, an dem man einen Originaldrehort der Serie besuchen kann. Zwar spielt Grey’s in Seattle, die meisten Szenen wurden allerdings in Los Angeles im Studio gedreht. Auch das Krankenhaus steht nicht in Seattle. Aber Merediths Haus ist auch sehr cool!
die Space Needle sehen
Prägend für das Stadtbild in Seattle ist die Space Needle. Ähnlich wie der Eiffelturm in Paris oder der Kölner Dom und Köln findet sich ihr Abbild auf so gut wie jeder Postkarte aus Seattle. Gebaut wurde der 184 Meter hohe Turm 1962 anlässlich der Weltausstellung in Seattle. Ich dachte tatsächlich früher immer, es handele sich um einen Fernsehturm, aber genau wie auch der Eiffelturm hat die Space Needle keine besondere Funktion. Sie ist lediglich eine Aussichtsplattform und beherbergt ein Restaurant. Inwiefern sich die Fahrt nach oben lohnt, kann ich euch allerdings leider nicht sagen, wir sind nämlich nicht hochgefahren. Die Fahrt kostet stolze 35$, das wollten wir dann doch nicht ausgeben.
Mit der Fähre nach Bainbridge Island fahren
Bainbridge Island ist eine Insel, die sich mit der Fähre in etwa 30 Minuten von Seattle aus erreichen lässt. Das Fahren mit der Fähre lässt wieder einmal das Grey’s Anatomy Herz höher schlagen, schließlich liebt Derek Fähren und die Schiffe spielen auch in der ein oder anderen Folge eine wichtige Rolle. Bainbridge Island jedenfalls ist eine sehr hübsche Insel, die amerikanisches Kleinstadtflair versprüht. Da wir im Herbst dort waren, hatte ich direkt das Gefühl, in einem Gilmore girls-Setting gelandet zu sein. Für mehr Eindrücke aus Bainbridge Island schaut doch gerne einmal hier oder hier vorbei!
Seattle zu Fuß erkunden
Ich habe es bereits an anderer Stelle erwähnt, aber möchte es hier gerne noch einmal wiederholen: Seattle kann man sehr gut zu Fuß erkunden. Wer bisher ausschließlich in europäischen Städten unterwegs war, ist bei dieser Aussage vermutlich ein wenig überrascht, denn in Europa funktioniert Sightseeing optimal zu Fuß. In den USA ist das nicht immer so. Man könnte meinen, wenigstens die großen Städte seien auf Fußtourismus ausgelegt, aber das muss man für einige Städte leider verneinen. Los Angeles, die zweitgrößte Stadt der Vereinigten Staaten, ist für Fußgänger nämlich wirklich sehr ungeeignet. Seattle hingegen ist sehr Fußgängerfreundlich und es gibt auch unterwegs viel zu entdecken. Allerdings sollte man auch eine gewisse körperliche Fitness mitbringen – die Stadt ist sehr hügelig und teilweise geht es extrem steil bergauf!
eine Kaffeepause bei Hot Cakes einlegen
Sightseeing zu Fuß macht Müde und hungrig, von daher kommt eine Stärkung bei Hot Cakes genau richtig! An zwei Locations in der Stadt (Capitol Hill und Ballard) könnt ihr wirklich vorzügliche Kuchen und leckeren Chai Latte genießen. Die Hot Cakes sind kleine Küchlein mit flüssigem Kern, die meistens mit Eis und Sauce serviert werden. Sehr empfehlenswert ist auch der Karamell Apple Crisp – schmeckt original wie Apple Crumble! Hot Cakes war übrigens ein Community Tipp, den ich über Instagram bekommen habe. Vielen lieben Dank nochmal an dieser Stelle, deine Empfehlung hat mir wortwörtlich den Tag versüßt!
die vielen kleinen unabhängigen Buchhandlungen (und andere Geschäfte) erkunden
In den USA ist es manchmal ein bisschen schwierig, unabhängige Buchhandlungen und Geschäfte im Allgemeinen zu finden. Es gibt dort nämlich gefühlt noch mehr Ketten als in Deutschland. Von daher war es super angenehm, in Seattle so viele unabhängige Geschäfte zu finden. Gerade Buchhandlungen gibt es hier sehr viele, die schön und unabhängig sind. Direkt um den Pike Place Market herum gibt es beispielsweise direkt zwei meiner Favoriten! Auch für hübsche Souvenirs seid ihr in Seattle an der richtigen Stelle. Es gibt super viele kleine Geschäfte, die hübsche Mitbringsel verkaufen. Es gibt dort beispielsweise hübsche Sticker, Magnete oder Postkarten.
bei Bacco frühstücken
Liebe geht bekanntlich durch den Magen und das gilt auch für die Liebe zu Städten. Das Bacco Café haben wir mehr oder weniger zufällig entdeckt und dann mit sehr viel Glück einen Tisch ergattert. Die Schlange am Eingang war bereits relativ lang, weswegen wir uns auf eine recht lange Wartezeit eingestellt haben. Die wurde dann aber kurzerhand beendet, als wir einwilligten, auch draußen sitzen zu wollen und schon hatten wir einen Tisch. Die Preise sind etwas höher als in anderen Frühstücksorten, dafür lohnt es sich allerdings definitiv. Das Personal ist unglaublich freundlich und zuvorkommend, das Essen köstlich. Ein Frühstück in diesem Café ist daher ein absolutes Muss, wenn ihr in Seattle seid!
Wart ihr schon mal in Seattle? Oder möchtet mal nach Seattle reisen?
xoxo Ruth