Frankfurt ist eine faszinierende Stadt, die in ihrer Art doch irgendwie einzigartig für Deutschland ist. Eine historische Altstadt, die für internationales Publikum wie der wahr gewordene Märchendeutschland-Traum wirken muss, liegt hier direkt neben modernen Wolkenkratzern. Frankfurt am Main ist die einzige deutsche Stadt, die wirklich über eine Wolkenkratzer-Skyline verfügt und so gerne auch mal als “Mainhattan” bezeichnet wird. Nachdem ich bisher immer nur das Messegelände und den Flughafen dieser besonderen Stadt gesehen habe, wollte ich dieses Jahr auch endlich mal ein bisschen mehr von der Stadt sehen! Da ich durch die Frankfurter Buchmesse letztes Wochenende sowieso in der Stadt war, habe ich das jetzt endlich umgesetzt. Für euch gibt es daher heute Ideen für einen Tag in Frankfurt Viel Spaß.
Römer und Paulskirche
Starten wir mit direkt zwei Frankfurter Klassikern. Dem sogenannten “Römer” und der Frankfurter Paulskirche. Beide liegen direkt nebeneinander und sind vom Hauptbahnhof sowohl mit der U- und Straßenbahn (zwischen 5 und 10 Minuten) als auch zu Fuß (ca. 20 Minuten) zu erreichen. Beachtet dass der Fußweg unweigerlich durch das berüchtigte Bahnhofsviertel führt. Tagsüber ist das sicherheitstechnisch kein Problem, aber wenn ihr euch schnell Unwohl fühlt, nehmt lieber die Bahnen.
Frankfurter “Römer”
Der “Römer” ist seit dem 15. Jahrhundert das Frankfurter Rathaus. Charakteristisch ist die Treppengiebelfassade des Gebäudes. Der Rathausplatz heißt Römerberg, der mit dem Justitiabrunnen ein weiteres Wahrzeichen der Stadt beherbergt. Der ganze Platz ist von historischen Gebäuden gesäumt und versprüht einen ganz besonderen Charme. Da er mitten im Stadtzentrum liegt und viele Tourist*innen anzieht, kann es hier auch schon mal ganz schön voll werden. Wenn ihr Fotos ohne Menschen machen wollt, empfiehlt es sich, möglichst früh am Römerberg zu sein.
Frankfurter Paulskirche
Die Paulskirche ist nicht nur für Frankfurt, sondern für ganz Deutschland von historischer Bedeutung. Von 1848 bis 1849 fand hier die erste gesamtdeutsche Nationalversammlung statt. Für die komplizierte Gründung des deutschen Nationalstaates ist die Paulskirche mit der Nationalversammlung eine wichtige Station. Wer sich für die Geschichte Deutschlands interessiert, der sollte der Kirche Bedeutung beimessen. Nachdem sie einige Jahre lang die evangelische Hauptkirche Frankfurts war, dient sie heute als Ausstellungs-, Gedenk- und Versammlungsort. Täglich kann man die Paulskirche von 10:00 – 17:00 Uhr kostenlos besuchen. Zu Veranstaltungen können die Öffnungszeiten abweichen.


Frankfurter Goethe Haus und Struwwelpeter Museum
Ich persönlich bin ein absoluter Museumsmensch und gerade in Städten versuche ich immer, mindestens einem Museum einen Besuch abzustatten. In Frankfurt habe ich zwei verschiedene Museen besucht, die ich euch hier gerne vorstellen möchte:
Frankfurter Goethe Haus
Der wohl berühmteste deutsche Schriftsteller Johann Wolfgang (von) Goethe wurde am 28. August 1749 in Frankfurt am Main geboren. Sein Geburts- und Elternhaus ist heute ein Museum und das ist definitiv einen Besuch wert. Man muss Goethes Werk nicht lesen oder gar mögen, aber man sollte anerkennen, dass er für die Literaturgeschichte die wohl bedeutendste deutsche Figur war und immer noch ist. Das Frankfurter Goethe Haus ist daher ein sinnvoller Ort, um den Schriftsteller erfahrbar zu machen und an ihn zu erinnern. Teile des Hauses wurden während des Zweiten Weltkriegs zerstört, die Möbel konnten jedoch zuvor evakuiert werden, weswegen das inzwischen restaurierte Haus auf die Originaleinrichtung zurückgreifen kann. Das Museum ist Di-So sowie an Feiertagen ab 10 Uhr geöffnet. Der Eintritt von 10€ (Studierende 6€, Schüler*innen 2,50€) erlaubt außerdem einen Besuch im Romantikmuseum direkt neben dem Goethe-Haus. Der Zugang zu beiden erfolgt über das gleiche Gebäude.
Struwwelpeter Museum
Eher zufällig entdeckt haben wir das Struwwelpeter Museum. Man mag vom pädagogischen Konzept hinter dem “Struwwelpeter”, das auf zunächst einmal auf Abschreckung beruht, halten was man will, aber die Kindergeschichten von Dr. Heinrich Hoffmann sind nicht nur in Deutschland sehr bekannt und viele der dort verwendeten Ausdrücke haben sich zu geflügelten Worten entwickelt. Ich persönlich habe die Geschichten früher immer bei meinen Großeltern gelesen und fand sie mitunter lustig, aber auch traurig und verstörend. Besonders die Geschichte von Pauline, die am Ende ihrer Geschichte in Flammen aufgeht und verbrennt fand ich unheimlich und verstörend. Das Museum erzählt von eben diesen Geschichten und von ihrem Autor. Es geht um Hintergründe und Rezeption. Das Museum ist sehr gepflegt und modern, gerade für Kinder gibt es viel zu entdecken. Ich empfinde den Besuch als sehr empfehlenswert. Erwachsene zahlen 7€ Eintritt, Studierende 3,50€. Geöffnet ist das Museum Dienstag bis Sonntag von 10:00 bis 18:00 Uhr.


Kuchen von Moenus
Ein Museumsbesuch macht hungrig – so geht es mir jedenfalls oft. Wie praktisch, dass keine 100 Meter vom Struwwelpeter Museum entfernt das Café Moenus liegt. Hier gibt es eine riesige Auswahl an Kuchen, Keksen, Torten und Törtchen. Alle sehr fotogen und vor allem lecker! Im Selbstbedienungsprinzip wählt man an der Theke aus den vielen Köstlichkeiten aus. Die Kuchenspezialitäten gibt es in vielfältigen Geschmacksrichtungen: Red Velvet, Erdbeere, Lotus oder Oreo sind nur wenige von ihnen. Wir haben ein Stück der Lotus-Torte probiert und die war einfach nur göttlich! Die Kuchen und Co. sind durchaus ein bisschen teurer, dafür wird man davon auch wirklich satt.


Skyline und Mainufer
Vom Café Moenus ist es nicht weit bis zum Mainufer und der Brücke “Eiserner Steg”. Hier bietet sich also optimal ein Spaziergang über die Brücke und dann das Mainufer entlang an. Man kann dort ganz wunderbar die Frankfurter Skyline mit ihrer Mischung aus sehr alten und sehr neuen Gebäuden bestaunen. Wasser zieht immer Menschen an und gerade an einem Sonntagnachmittag ist am Mainufer viel los. Hier kann man wunderbar ein paar Schritte gehen, Leute beobachten und Wetter und Aussicht genießen.
Auf dem Rückweg zum Bahnhof haben wir dann noch an einen Abstecher im Bankenviertel gemacht. Hier kann man ein bisschen Metropolenluft schnuppern. Viele erinnern das Viertel vermutlich an Downtown Manhattan, mich persönlich hat es vom Flair und die Art, wie das Viertel angelegt ist, etwas mehr an Seattle erinnert. Aber die Assoziationen mit New York City kann ich natürlich auch verstehen.


Zimtschnecken zum Abschluss
Unser Zug ging schon um 16:09 Uhr zurück nach Köln, weswegen keine Zeit für ein Abendessen in der Stadt geblieben ist. Während der Buchmesse waren wir tatsächlich auch nicht richtig essen, sondern haben uns im Skyline Plaza (grenzt direkt an die Messe) To Go etwas geholt (dort gibt es übrigens Chipotle!) und das im Hotel gegessen. Richtige Restaurantipps habe ich daher nicht. Wir haben stattdessen unsere Zeit in Fankfurt am Main mit Zimtschnecken von “Zeit für Brot” abgeschlossen. Die Berliner Trandbäckerei gibt es leider nicht mehr in Köln (auch wenn “Die Mehlwerkstatt” auch ein toller Ersatz ist). In Frankfurt gibt es aber sogar drei Standorte und das musste ich einfach ausnutzen, um die köstlichen Zimtschnecken mal wieder zu essen. Wir haben auch noch ein Brot mitgenommen und das war wirklich absolut lecker. Ich weiß, dass einige “Zeit für Brot” überbewertet finden, ich bin aber nach wie vor Fan. Wenn ihr dort noch nichts probiert habt, müsst ihr das unbedingt nachholen!


Wart ihr schon mal in Frankfurt am Main?
xoxo Ruth