Ich muss nicht weit fahren, wenn ich die Niederlande bereisen möchte. Ich war schon sooft dort, dass ich gar nicht mehr so genau weiß wie oft. Dadurch vergesse ich aber auch ziemlich schnell, dass ‘Holland’, wie ich es umgangssprachlicher- und nicht ganz korrekterweise immer nenne, für viele andere Menschen in Deutschland und Europa, die meisten sogar, gar nicht so ein Katzensprung entfernt ist. Für diesen Beitrag habe ich mir deshalb überlegt, euch drei schöne Reiseziele in den Niederlanden vorzustellen. Da ist für jeden Geschmack etwas dabei! Viel Spaß beim lesen und vielleicht ja auch bei eurer nächsten Reise in die Niederlande.
Städtereise: Amsterdam
Amsterdam ist natürlich der Touristenmagnet in den Niederlanden. Millionen von Menschen strömen jährlich in die niederländische Hauptstadt (nicht zu verwechseln mit dem Regierungssitz, der ist in Den Haag) und verlieben sich in die vielen kleinen Gassen, die Grachten und die Lebensfreude der Stadt. Amsterdam hat wahnsinnig viel zu bieten: aufregendes Nachtleben, viele süße Cafés, eine gute Auswahl an (Kunst-) Museen und einfach ein riesiges Maß an Lebensqualität. Wenn man durch die Straßen schlendert und einem Menschen auf Fahrrädern entgegenkommen oder fröhlich lachend in kleinen Booten durch die Grachten ziehen, wird man selbst direkt glücklicher und entspannter. Hier habe ich bereits einen eigenständigen Amsterdam-Guide geschrieben, aber die wichtigsten Punkte möchte ich euch natürlich auch hier noch einmal aufzählen.
Anreise und Fortbewegung in der Stadt:
Es führen viele Wege nach Rom und mindestens genauso viele führen nach Amsterdam. Man kann Amsterdam sowohl mit der Bahn, als auch mit dem Flugzeug oder dem Auto erreichen. Der Amsterdamer Hauptbahnhof liegt sehr zentral, von da aus ist man eigentlich direkt mitten im Geschehen. Von Hamburg kann man Amsterdam in etwas mehr als fünf Stunden erreichen, von Köln aus in unter vier. Von Berlin dauert es zwar etwas länger, dafür gibt es eine Direktverbindung. Mit dem Flugzeug kommt man von fast überall in Deutschland in unter zwei Stunden nach Amsterdam. Für Menschen aus Nordrhein-Westfalen lohnt sich teilweise sogar das Auto. Von Köln aus ist das beispielsweise schneller und günstiger. Das Auto solltet ihr hier unbedingt außerhalb der Stadt auf einem der bewachten P+R-Parkplätze abstellen – sonst wird’s sehr teuer und in Amsterdam selbst möchte man nämlich lieber kein Auto fahren, geschweige denn es parken.
In der Stadt selbst ist es am besten, sich zu Fuß fortzubewegen. Die besten und beliebtesten Sehenswürdigkeiten kann man so hervorragend erreichen. Wem zwischendurch die Beine schwer werden, der kann auf Straßenbahnen und Busse zurückgreifen, die einen zuverlässig von A nach B bringen. Besonders Mutige können auch versuchen, Amsterdam mit dem Fahrrad zu erkunden.


Aufenthaltsdauer und Unterkunft:
Wie viel Zeit man für einen Städtetrip nach Amsterdam einplanen sollte, hängt natürlich auch immer davon ab, was man sehen möchte. Aber mit drei Tagen macht man auf jeden Fall einiges richtig und hat ausreichend Zeit, die Stadt zu erkunden. Zum Übernachten kann ich euch das Leonardo Hotel Amsterdam City Center empfehlen. Das Hotel liegt zentral und viele der wichtigsten Orte in der Stadt lassen sich optimal zu Fuß erreichen. Aber auch die Nachbarschaft des Hotels ist schon sehr sehenswert und vor allem fotogen! Das Personal im Leonardo Hotel ist freundlich und die Auswahl beim Frühstücksbuffet wirklich gut. Und es schmeckt auch sehr lecker! Die Zimmer sind sehr sauber, die Betten bequem – was will man mehr?
Sehenswürdigkeiten in Amsterdam:
Eine Grachtenfahrt ist ein Muss, wenn man in Amsterdam ist! Es gibt verschiedene Anbieter, ich würde euch insgesamt empfehlen, eher mit einem kleineren Boot zu fahren. Die können in alle Grachten und man sieht wirklich mehr.
Auch hat Amsterdam eine sehr gute Auswahl an Museen. Der Klassiker ist natürlich das Anne-Frank-Haus in der Prinsengracht. Hier kann man das Hinterhausversteck der Familien Frank und van Pels sowie Fritz Pfeffer mit eigenen Augen sehen und mehr über die Geschichte hinter dem wohl berühmtesten Tagebuch der Welt erfahren. Bitte beachtet beim Besuch folgende Dinge: erstens ist das Anne-Frank-Haus ein historischer Ort und steht, wie viele andere Orte in Europa, stellvertretend für die Opfer der Shoa. Bitte behandelt diesen Ort mit Respekt. Zweitens ist das Haus sehr alt und hat viele steile Treppen. Das Hinterhaus ist für Rollstuhlfahrer*innen daher leider nicht zugänglich.
Des Weiteren kann ich euch einen Besuch im Van Gogh-Museum empfehlen. Vincent Van Gogh gehört zu den bekanntesten Künstlern aller Zeiten und den Großteil seiner Werke kann man in Amsterdam begutachten. Hier hängen zum Beispiel viele seiner Selbstporträts, die weltberühmten Sonnenblumen oder die Mandelblüten. Es ist sehr empfehlenswert, das Museum mithilfe des Audio Guides zu erkunden. So werden nicht nur die Bilder, sondern auch Van Gogh selbst zum Leben erweckt.
Sehr schön ist auch ein Spaziergang durch den Vondelpark. Zum Bummeln bieten sich die 9 Straatjes sehr an – da gibt es viele kleine Lädchen. Buchliebhaber*innen sollten außerdem den Waterstones nicht verpassen.


Auszeit am Meer: Domburg
Der kleine, aber sehr feine Bade- und Urlaubsort Domburg ist definitiv mein Lieblingsort in den Niederlanden. Das liegt primär daran, dass ich viele Kindheitserinnerungen damit verbinden. Übernachtet haben wir zwar immer in Oostkapelle, aber Domburg, was der schönere Ort ist, haben wir währenddessen immer einen oder mehr Besuche abgestattet. Letztes Jahr waren meine Schwester mit unserer Oma wieder dort und es war einfach total schön, sich wieder an diesen Kindheitsort erinnern zu können.
Domburg liegt auf der Halbinsel Walcheren in der Provinz Zeeland. Nur etwa 1.500 Menschen leben dort, doch durch den Tourismus bietet der kleine Ort viele Restaurants und Cafés. Die meisten von ihnen liegen zwischen West- und Ooststraat. Die Auswahl ist wirklich groß: es wird sowohl regionale als auch internationale Küche angeboten. Ein Muss ist ein Besuch im Pannenkoekhuis Vierwegen, wo es eine riesige Auswahl köstlicher Pfannkuchen gibt.
Auch der Strand ist in Domburg schön. Der weite Sandstrand bietet sich im Sommer zum Baden an, zu allen anderen Jahreszeiten kann mir wunderschön spazieren. Eins schöner Spaziergang ist bis nach Oostkapelle und wieder zurück – ein Weg wird dabei am Strand gelaufen, der andere durch den Wald. Kennzeichnend für den Domburger Strand sind außerdem die bunten Strandhütten, die ihr bestimmt schon einmal auf einem Foto gesehen habt.
Trotz der vielen Tourist*innen hat Domburg auch nicht seinen Charme verloren. Die vielen kleinen, engen Gassen bieten an jeder Ecke Sehenswertes, und wenn es nur ein besonders hübscher Hauseingang ist. Auch gibt es in Domburg keine riesigen Hotelanlagen, sondern lediglich Ferienwohnungen sowie kleine süße Hotels und Pensionen. So wirkt der Ort irgendwie authentisch und “original niederländisch”, auch wenn er das vermutlich gar nicht so sehr ist.




Tagesausflug: Maastricht
Maastricht, das wirklich nur einen Katzensprung von der deutsch-niederländischen Grenze entfernt liegt, ist die perfekte Stadt für einen Tagesausflug. Von Aachen ist man in 40 Minuten (mit dem Auto) dort, von Köln oder Düsseldorf dauert die Fahrt in etwa 1h15min. Von Bonn aus sind es noch einmal knapp 15 Minuten mehr. Köln, Düsseldorf, Bonn und Aachen lassen sich super in einem kleinen NRW-Urlaub kombinieren und es bietet sich definitiv an, an einem dieser Tage auch mal nach Maastricht zu fahren. Von Amsterdam braucht man mit sowohl dem Zug als auch dem Auto circa 2,5 Stunden.
In Maastricht selbst lohnt sich besonders ein Spaziergang die Maas entlang und durch die hübsche Altstadt. Gerade im Frühling blüht hier alles vom Blauregen über die Kirschbäume bis hin zu der Promenadenbepflanzung am Ufer der Maas. Neben blühenden Bäumen und sehr hübscher alter Architektur bietet sich Maastricht besonders für einen kleinen Shoppingtrip an. Viele bekannte Marken, teilweise auch solche, die es in Deutschland nicht oder nur sehr vereinzelt gibt, haben in Maastricht eine Filiale. Aber auch kleine, unabhängige Boutiquen laden zum bummeln ein. Gerade Deko kann man hier wunderbar kaufen.
Für Buchliebhaber hält Maastricht dann einen ganz besonderen Ort bereit. Eine entweihte Dominikanerkirche wurde 2006 in eine Buchhandlung umgebaut. Ein wirklich herrschaftlicher Ort für unsere geliebten Bücher. Die Auswahl ist gigantisch und der Boekhandel Dominicanen, wie die Buchhandlung offiziell heißt, überzeugt vor allem mit seiner großen Auswahl an englischsprachiger Literatur. Aber Achtung, dieses Bücherparadies ist längst kein Geheimtipp mehr und gerade am Wochenende oder an Feiertagen (Sonntags und an vielen Feiertagen sind in den Niederlanden die Geschäfte geöffnet) kann es ziemlich wuselig werden vor den Regalen.
In Maastricht gibt es aber selbstverständlich auch viele Kirchen, die noch ihren ursprünglichen Zweck erfüllen. Wer sich ein wenig Kulturprogramm also nicht entziehen möchte, der kann die beeindruckende Architektur besagter Kirchen bestaunen und sich das ein oder andere Mal wie in Schloss Hogwarts fühlen.
Die große Dichte an Cafés und Restaurants sorgt dann letztlich natürlich noch dafür, dass man in Maastricht stets gut versorgt ist und weder Hunger noch Durst fürchten muss.




Kennt ihr noch andere schöne Reiseziele in den Niederlanden?
xoxo Ruth
So ein wunderschöner Beitrag! Ich war 2021 in Amsterdam, aber vorher noch nie für einen Urlaub in Holland, weil ich nur 20min von der Grenze entfernt wohne & es für mich irgendwie nie so was besonderes war in die Niederlande zu fahren 😅
Danke! Jaa, das Gefühl kenne ich. Eigentlich total schade, weil es wirklich so viele schöne Ecken in den Niederlanden gibt :)