Nachdem ich 2022 wirklich wenig Fantasy gelesen habe, hatte ich zu Beginn dieses Jahres irgendwie wieder mehr Lust darauf. Schon etwas länger bin ich um die “Prison Healer”-Reihe von Lynette Noni geschlichen und habe mich dann letztlich dazu entschieden, die Reihe zu beginnen. Wie mir der Auftakt gefallen hat und ob ich die Reihe gerne weiterlesen möchte, erfahrt ihr in dieser Rezension zu “Prison Healer. Die Schattenheilerin”!
Infos zum Buch:
Titel: Prison Healer. Die Schattenheilerin I Autorin: Lynette Noni I Verlag: Loewe I Genre: High Fantasy I 528 Seiten I 1. Auflage 2022 I 19,95€ (D) I Hardcover I ISBN: 978-3-7432-0986-2 I Zum Buch
Darum geht’s:
Seit ihrer Kindheit lebt die siebzehnjährige Kiva in Zalindov, dem brutalsten Gefängnis von Wenderall. Als Heilerin kümmert sie sich um alle Insassen. Doch um die Rebellenkönigin zu retten, muss Kiva nicht nur herausfinden, woran Tilda erkrankt ist, sondern sich auch an ihrer Stelle dem Elementarurteil unterziehen: vier Prüfungen, die Tildas Schuld oder Unschuld beweisen sollen. Besteht Kiva, sind beide frei. Sollte sie scheitern, wird nicht nur die Rebellenkönigin sterben … (Klappentext)
“Kiva Meridan beugte sich über den Jungen, der vor ihr am Behandlungstisch festgegurtet war, und flüsterte: ‘Tief durchatmen’.”
Noni, Lynette: Prison Healer. Die Schattenheilerin. Bindlach: Loewe Verlag 2022, S. 17.
Handlung:
Lynette Noni entführt ihre Leser*innen in “Prison Healer” an einen ungewöhnlichen Ort: nach Zalindov, einem extrem harten Gefängnis in der fantastischen Welt Wenderall. Ein solches Setting fand ich wahnsinnig spannend und ungewöhnlich. Schnell wird das Gefängnis auf den Seiten lebendig. Die bedrohliche Atmosphäre, die von ihm ausgeht, überträgt sich schnell auf die Leser*innen und zieht sie somit schnell in ihren Bann. Die Handlung verläuft in recht hohem Tempo, sodass kaum Chancen für Langweile bleiben und sich das Buch trotz seiner weit über 500 Seiten als kurzweilig entpuppt.
Die vier Prüfungen, denen sich die Protagonistin Kiva unterziehen muss, bilden den Hauptbestandteil der Handlung. Vom Konzept haben sie mich ein bisschen an die Prüfungen erinnert, die Feyra im ersten Teil von “Das Reich der sieben Höfe” bestehen muss. Das hat mich allerdings nicht weiter gestört, da die Prüfungen weiterhin für Spannung gesorgt haben.


Es geht in “Prison Healer” auch sehr viel um Politik, was ich sehr positiv aufgefasst habe. Ich mag politisch aufgefallene Geschichten rund um Rebellen und Königreiche und hier wird uns eine sehr gelungene Version davon präsentiert.
Gegen Ende des ersten Bandes jagt dann ein Plottwist den anderen, die ich auch tatsächlich alle nicht habe so kommen sehen. Meine Theorien, die ich zwischenzeitig entwickelt habe, waren größtenteils komplett falsch. Dennoch muss ich leider sagen, dass ich den letzten Plottwist, der sich wirklich erst ganz zum Schluss enthüllt, nicht mochte. Gerade jetzt, wo ich bereits ein bisschen Zeit hatte, darüber intensiver nachzudenken, stört er mich noch mehr. Ehrlich gesagt hat er mir sogar ein kleines bisschen die Vorfreude an Band 2 genommen. Das finde ich super schade, denn vorher wollte ich unbedingt wissen, wie es weitergeht.
Figuren:
Die Protagonistin von “Prison Healer” ist Kiva. Sie ist 17 Jahre alt und lebt seit ihrer Kindheit als Heilerin in Zalindov. Sie wird als eine sehr tapfere und starke junge Frau charakterisiert, die mir sehr sympathisch war. Die Geschichte wird nicht aus der Ich-Perspektive erzählt, was ich ja grundsätzlich sehr mag. So wird aber irgendwann in der Geschichte auch deutlich, dass es einen Unterschied zwischen Kiva und der Erzählinstanz gibt. Diese, und somit auch die Leserschaft, weiß nicht alles, was Kiva weiß. Das habe ich so auf die Art schon lange nicht mehr gelesen und es hat mich folglich sehr positiv überrascht.
Meine persönlichen Highlights die Figuren betreffend waren aber zwei männliche Figuren. Zunächst wäre da Tipp. Ein Junge, der ebenfalls in Zalindov gefangen ist und sich für Kiva zu einer Art Bruder entwickelt hat. Er ist aufgeweckt und stottert, hat das Herz am rechten Fleck. Er hat für eine hohe emotionale Bindung an die Geschichte gesorgt.
Und dann gibt es noch Jaren, der in meinen Augen definitiv Bookboyfriend-Potenzial hat. Er bringt fast alles mit, was einen guten Fantasyhelden ausmacht: er sieht gut aus, entwickelt recht schnell eine Schwäche zur Protagonistin und bringt ein Geheimnis mit sich, das die Protagonistin unbedingt lüften will. Ich mochte Jaren sehr, sehr gerne.
Schreibstil:
Der Schreibstil war sehr angenehm zu lesen und man konnte ihm gut folgen. Das World Building war nicht allzu komplex und wurde gut erklärt. So konnte man sich gut in der fantastischen Welt zurecht finden. Auch die Karte fand ich sehr hilfreich. Ich habe den Schreibstil auch als sehr fesselnd wahrgenommen.
Fazit:
Insgesamt ist “Prison Healer. Die Schattenheilerin” ein schnelllebiges Fantasyabenteuer, das sich durch das ungewöhnliche Setting, eine spannende Erzählweise und liebenswerte Charaktere auszeichnet. Am Ende gibt es sehr viele Twists and Turns, wobei mir der letzte leider sehr negativ in Erinnerung geblieben ist. Er hat mir leider ein wenig die Lust an Teil 2 genommen. Ich möchte die Reihe dennoch gerne weiterlesen, denn mich interessiert dennoch, was noch so alles mit den Figuren und in dieser geheimnisvollen Welt passiert.
Habt ihr “Prison Healer. Die Schattenheilerin” schon gelesen?
xoxo Ruth
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