Heute melde ich mich mal mit einem inzwischen eher ungewöhnlichen Posting: es soll um meinen Lesemonat März 2023 gehen. Ich bin mir gar nicht sicher, ob ich einen solchen Beitrag überhaupt schon einmal zuvor geschrieben habe. Aber irgendwie hat es sich für diesen Monat angeboten. Ich hoffe, dass euch dieser Beitrag gefällt und wünsche euch jetzt viel Spaß beim lesen!
Statistik: ein Buch gelesen, drei Bücher gehört
Vier Bücher haben mich für diesen März begleitet. Drei davon habe ich als Hörbuch gehört und nur eins habe ich tatsächlich “selbst” gelesen. Wie ihr vielleicht wisst, wenn ihr mir auf Instagram folgt, bin ich im März umgezogen. Seit Mitte des Monats wohne ich in meiner ersten eigenen Wohnung und könnte darüber nicht glücklicher sein. Dementsprechend hatte ich zwar auf der einen Seite weniger Zeit, um ein Buch in die Hand zu nehmen und zu lesen. Auf der anderen Seite wiederum war da viel Zeit zum Hörbuch hören. Packen, putzen, aufräumen und Co. machen eben mehr Spaß, wenn man währenddessen einer Geschichte lauschen kann. Welche Geschichten das genau waren, erfahrt ihr jetzt :)
Gehört: Anatomy. Eine Liebesgeschichte von Dana Schwartz
Lady Hazel Sinnett möchte unbedingt Chirurgin werden – was für sie als Frau jedoch unmöglich ist. Bis der Dozent Dr. Beecham sich auf einen Deal einlässt: Wenn sie die medizinische Prüfung ohne Unterricht besteht, darf sie bei ihm studieren. Zum Glück trifft die junge Frau auf Jack Currer – einen Auferstehungsmann, der Leichen ausgräbt und sie zu Lehrzwecken verkauft. Jack hilft Hazel nicht nur beim Lernen, sondern weckt auch ungeahnte Gefühle in ihr. Als sie an den Toten immer mehr Besonderheiten entdecken, finden sich die beiden plötzlich in einem Netz aus Geheimnissen und Intrigen wieder … (Klappentext)
Auf “Anatomy” bin ich aufgrund des besonderen und sehr schönen Covers aufmerksam geworden. Es zeigt eine Frau in einem roten Kleid aus der Vogelperspektive. Dadurch sieht es von oben aus wie ein anatomisches Herz. Da es das Hörbuch auf Spotify gibt, habe ich die Chance genutzt und es direkt gehört. Die Geschichte war sehr spannend und atmosphärisch. Das Setting im Edinburgh des 18. (?) Jahrhunderts hat mir wahnsinnig gut gefallen und sehr gut zur Geschichte und dem Lesegefühl gepasst. Auch mochte ich die aufgeweckte und wissbegierige Protagonistin Hazel sowie den so genannten Auferstehungsmann Jack sehr gerne. Die beiden haben auch hervorragend miteinander harmoniert. Anfänglich wusste ich nicht so genau, in welche Richtung sich die Geschichte entwickelt bzw. war nicht immer 100% klar, was der Hauptplot war, dennoch konnte mich “Anatomy” insgesamt sehr von sich überzeugen. Ich habe gesehen, dass es auch eine Fortsetzung geben wird (auf Englisch ist diese bereits erschienen) und da freue ich mich jetzt sehr drauf!


Gehört: Sonne und Beton von Felix Lobrecht
Lukas und seine Freunde Gino, Sanchez und Julius wohnen in Berlin-Neukölln. Sie schwänzen die Schule, hängen in ihrem Viertel ab, kiffen und kriegen dabei auch ganz schön Ärger mit Drogendealern. Eines Tages erfahren sie, dass ihre Schule neue Computer bekommt. Sie schmieden einen Plan, um mit den Computern Geld zu verdienen. Doch der Plan ist nicht so clever, wie sie denken (Klappentext)
Einer meiner absoluten Lieblingspodcasts ist “Gemischtes Hack” von und mit Tommi Schmitt und Felix Lobrecht. Schon seit längerer Zeit wollte ich daher auch Lobrechts Debütroman “Sonne und Beton” lesen. Durch die Verfilmung war das Buch dann wieder sehr populär und ich habe es endlich geschafft, das Hörbuch zu hören. Und ich muss sagen, ich bin sehr positiv überrascht. Ich meine, ich schätze Felix Lobrecht wirklich sehr, aber ich muss auch gesäten, dass ich ihm nicht unbedingt zugetraut habe, mich literarisch so abzuholen. Mit “Sonne und Beton” ist ihm ein sehr authentisches und lebensnahes Porträt davon gelungen, was es heißt in einer Welt aufzuwachsen, in der man entweder andere schikaniert oder derjenige ist, der selbst schikaniert wird. Der Roman spielt in Berlin-Gropiusstadt, einer Hochhaussiedlung im Berliner Stadtbezirk Neukölln und ich muss sagen, dass ich mir da sehr meiner eigenen Privilegien bewusst geworden bin. Aber jenseits dessen mochte ich den Protagonisten Lukas, dessen Stream of Consciousness-artige Erzählweise mir sehr zugesagt hat. Einzig das Ende fand ich etwas plötzlich, so dass ich kurzzeitig dachte, ich hätte vielleicht nicht alle Tracks des Hörbuchs heruntergeladen. Die Verfilmung fand ich übrigens auch sehr gelungen.
Gehört: Prison Healer. Die Schattenrebellin von Lynette Noni
Endlich ist Kiva frei. Zusammen mit Jaren hat sie es aus dem brutalen Gefängnis Zalindov nach Vallenia geschafft. Doch keiner ahnt, wer Kiva wirklich ist. Und dass sie als Spionin die Königsfamilie im Auge behalten soll. Auf ihrer Mission gerät Kiva allerdings zunehmend zwischen die Fronten. Schließlich muss sie sich entscheiden, auf welcher Seite sie wirklich steht … (Klappentext)
Mein nächstes Hörbuch war dann “Prison Healer. Die Schattenrebellin” von Lynette Noni. Den ersten Teil mochte ich ja bereits (hier geht’s zur Rezension) gerne und war gespannt auf Teil 2. Dieser hat mir an und für sich zwar ebenfalls wieder gut gefallen, doch ich fand ihn auch teilweise etwas langatmig und weniger besonders als den Auftakt. Das große Problem bzw. der große Konfliktpunkt hat die Protagonistin Kiva die ganze Zeit vor sich her geschoben und ich konnte ihre Einstellung zu vielen Dingen oft weniger gut nachvollziehen. Auch einige Aspekte des Plots fand ich etwas unschön gelöst. Dennoch konnte mich der zweite Teil im Großen und Ganzen abholen und ich bin nach dem Ende sehr gespannt, wie die Reihe ausgeht.


Gelesen: The Final Gambit von Jennifer Lynn Barnes
Das einzige, was die 17-jährige Avery von ihrem Milliardenerbe trennt, sind noch einige Wochen, die sie im Hause der Hawthornes überstehen muss. Aber Paparazzi folgen ihr auf Schritt und Tritt. Und tödliche Gefahren lauern hinter jeder Ecke. Ihre einzige Stütze sind dabei die Hawthorne-Brüder, deren Leben inzwischen mit dem ihren unauflöslich verbunden sind. Doch als der Moment naht, der Avery zum reichsten Teenager der Welt machen wird, taucht ein unerwarteter Besucher auf, der ihre Hilfe braucht – und dessen Anwesenheit in Hawthorne House alles ändern könnte. Avery und die Hawthorne-Brüder werden in ein letztes, gefährliches Spiel verwickelt, von einem unbekannten und mächtigen Gegenspieler. Avery muss dabei als Einsatz ihr Erbe, ihr Leben und ihre Liebe riskieren … (Klappentext)
Letztes Jahr habe ich in weniger als einer Woche “The Inheritance Games” und die Fortsetzung “The Hawthorne Legacy” gelesen und trotz einiger Schwachstellen beide Bücher sehr gerne gelesen. Ich habe sie schon häufiger als eine Art “Guilty Pleasure” beschrieben. Objektiv betrachtet wusste ich, dass es deutlich bessere Bücher aus dem Mystery-Genre gibt, aber irgendwie mochte ich die manchmal fragwürdigen Plots und vor allem das Love Triangle. Tja, nun leider konnte mich der Abschluss der Reihe, der den Titel “The Final Gambit” trägt dann leider gar nicht mehr abholen. Ich fand das Buch unglaublich zäh, die Figuren uninteressant und das Liebesdreieck – tja, das wurde ordentlich verk****. Auch wenn der Einstieg mir noch vergleichsweise leicht gefallen ist, musste ich mich zum Lesen zwingen und habe mich letztlich auch öfter mal dabei erwischt, wie ich Zeilen und ganze Abschnitte sehr unaufmerksam gelesen habe. Leider eine Enttäuschung.
Welche Bücher habt ihr im März gelesen?
xoxo Ruth
Hallo Ruth,
ich schaffe es nie, Hörbücher “so nebenbei” zu hören – außer auf längeren Autofahrten oder sehr langen Spaziergängen habe ich immer das Gefühl, viel zu häufig unterbrechen zu müssen und die Geschichten deshalb in merkwürdigen Stücken serviert zu bekommen. :-D
Ich habe “Nur einmal mit den Vögeln ziehn” von Sylvia Frank gelesen und fand die Handlung um verschiedene Jugendliche, deren Wege sich in der späten DDR kreuzen gelungen. Von Punks über Musiker bis zum NVA-Soldaten bekommt man als Leserin Zugang zu verschiedenen fiktionalen Lebensrealitäten in der DDR.
Besonders gefallen hat mir auch “Offene See” von Dörte Hansen – ich habe das Buch in einigen Teilen laut vorgelesen und war beeindruckt von der rhythmischen Schreibweise, bei der jedes Wort sitzt.
“Ein Hof und elf Geschwister” über den Untergang des bäuerlichen Lebens in Westfalen fand ich aus persönlichem familiären Hintergrund heraus sehr spannend, kann es aber nur empfehlen, wenn man sich sehr für dieses (Nischen-)Thema interessiert.
Viele Grüße
Jana
Hallo Jana, entschuldige bitte die späte Antwort. Das mit den Hörbüchern kann ich verstehen, ich höre meistens auch beim kochen, aufräumen oder so – das reicht mir dann von der Länge.
Die Bücher klingen ja alle sehr spannend, außer von “Offene See” habe ich allerdings von noch keinem davon gehört. Meine Eltern fanden das Buch aber toll!
Viele liebe Grüße
Ruth