REZENSION: Was geschah mit Alice? von Maureen Johnson

Ich schreibe nicht nur selbst Rezensionen über meine gelesenen Bücher, ich lese auch die Rezensionen anderer Leute. Und bekomme dadurch Lust auf neue Bücher. Das Buch, in dem es in dieser Rezension gehen soll, habe ich beispielsweise über diese Rezension entdeckt. Die Begeisterung der Bloggerin Ivy hat mich so angefixt, dass ich mir das Buch gekauft und schließlich auch gelesen habe. Viel Spaß daher mit meiner Rezension zu „Was geschah mit Alice?“, dem ersten Teil der „Ellingham Academy“-Trilogie von Maureen Johnson.

Infos zum Buch:

Titel: Ellingham Academy. Was geschah mit Alice? I Autorin: Maureen Johnson I Verlag: Loewe I Erscheinungsdatum Deutschland: 11. Februar 2019 I Seiten: 464 I Preis: 18,95€ (Hardcover) I ISBN:  978-3-7432-0206-1 I Zum Buch

Darum geht’s:

Willkommen in der Ellingham Academy! 
Versteckt in den Bergen Vermonts ist die Privatschule der ideale Ort für die begabtesten Schüler des Landes – Bestsellerautoren, YouTube-Stars, Künstler, Erfinder. Doch das Internat umgibt eine tragische Geschichte. Vor mehr als 80 Jahren wurden Frau und Tochter des Schulgründers entführt. Genau deshalb wird Stevie Bell an der Akademie aufgenommen: Sie soll die bisher ungeklärte Ellingham-Affäre lösen. Und schon bald erhält sie eine mysteriöse Botschaft, die einen Mord ankündigt. Als ein Schüler kurz darauf tot aufgefunden wird, ist Stevie überzeugt, dass es einen Zusammenhang zwischen diesem Todesfall und den Verbrechen aus der Vergangenheit gibt. (Umschlag)

„Für alle, die schon immer davon geträumt haben, eine Leiche in der Bibliothek zu finden“

-Maureen Johnson, Was geschah mit Alice?

Handlung:

Die Geschichte ist zweigeteilt. Zum einen spielt sie in der Vergangenheit, in der es rund um die mysteriösen Ellingham-Morde geht und zum anderen in der Gegenwart, in der der Leser die junge Stevie Bell begleitet. Während der Vergangenheitserzählung wechselt die Erzählperspektive immer. Verschiedene Personen kommen zu Wort und so entsteht ein komplexes Bild dessen, was damals passiert ist. Im Grunde geht es darum, dass die Frau und die Tochter des Akademiegründers Albert Ellingham entführt werden. Anhand von klassischen Erzählungen bis hin zu Befragungsprotokollen der Polizei wird der Leser so in diesen Teil der Geschichte eingeführt. Mir hat das sehr gut gefallen, direkt im ersten Kapitel wird so eine enorme Spannung aufgebaut und für den Leser ist es unglaublich interessant, eine so vielseitige Beschreibung durch so unterschiedliche Personen zu bekommen. Dadurch wird der Fall und die ganze Geschichte direkt viel komplexer.

Die Gegenwartsgeschichte wird dann einzig und allein aus der Sicht von Stevie, allerdings in dritter Person, erzählt. Stevie ist neu an der Ellingham und liebt wahre Kriminalfälle. Ihr Ziel ist es, die berühmten Morde, die damals an ihrer Schule passierten, endgültig aufzuklären. Am Anfang war ich auch direkt Feuer und Flamme für Stevies Geschichte, doch dann ist das Interesse, und die Spannung, ein wenig abgesackt. Zunächst hat Stevie tatsächlich ermittelt, doch nur wenige Seiten lang. Die Verbindung zu den ursprünglichen Morden ist immer weiter abgebrochen, was ich sehr schade fand. Dann passiert auch in der Gegenwart etwas furchtbares, was die Geschichte ein wenig in Fahrt bringen sollte, aber nicht so ganz geklappt hat. Es dauert mir persönlich einfach zu lange, bis wieder wirklich Spannung aufgebaut wird, ich habe die Verbindung zu den Figuren und der Geschichte zwischenzeitig leider verloren und sie erst auf den letzten Seiten wiedergefunden. Doch dann endet der Roman, der der erste Teil einer Trilogie ist und der Leser wird am spannendsten Punkt zurückgelassen. Ein ziemlich genialer Cliffhanger, der neugierig auf den zweiten Teil macht!

Figuren

Die Protagonistin des Romans ist Stevie Bell. Ein junges Mädchen, die True Crime liest und generell irgendwie anders ist, als die anderen Mädchen ihres Alters. Ihre Eltern wollen unbedingt, dass sie einen Freund findet und Promqueen wird, die Aufnahme an der Ellingham nehmen sie war hin, befürworten sie allerdings nicht wirklich. Stevie kommt aus einem einem eher konservativen Haus und ihre Eltern unterstützen einen republikanischen Politiker, der gerade zum Senator gewählt wurde. Stevie kann mit alldem nichts anfangen und ist heilfroh, an der Ellingham endlich ein bisschen Abstand von ihrer Familie gewinnen zu können. Trotz der Erzählperspektive in der dritten Person war ich als Leserin Stevie am Anfang sehr nah. Ich hatte das Gefühl, wirklich in ihren Kopf hineingucken zu können. Doch, wie oben bereits erwähnt, hat das Gefühl irgendwann nachgelassen. Es kam mir dann eher so vor, als würden mir Stevie, und auch die anderen Figuren, entgleiten. Ich konnte sie nicht mehr wirklich nachvollziehen, aber irgendwann habe ich dann doch noch irgendwie wieder zurück zu. ihr gefunden. Zum Glück, denn ich mochte sie eigentlich echt gerne.

Die anderen Figuren sind alle ziemlich geheimnisvoll. Da wären zum Beispiel Janelle und Nate, die Stevie bereits aus einem Internetforum kennt. Oder auch Ellie, die ziemliche schräge Kunstliebhaber oder David, der sich langsam zu Stevies Love-Interest entwickelt. Und dann gibt es noch den YouTube-Star Hayes und die ganzen Mädchen, die auf ihn stehen. Im Grunde mochte ich es, dass alle Figuren so geheimnisvoll angehaucht waren, aber das macht es auch sehr schwer, sie einzuschätzen. Ich hätte mir beispielsweise mehr Interaktionen zwischen den Figuren gewünscht, so dass sie mehr in die Geschichte integriert wirken und nicht einfach nur als Randerscheinung. Bei David wurde das irgendwann gemacht, was seiner Figur extrem gut getan hat und auch mein Interesse an ihm gesteigert hat. Zu geheimnisvoll dürfen die einzelnen Figuren nämlich auch nicht sein, das weckt, bei mir jedenfalls, nicht unbedingt dauerhaftes Interesse.

Schreibstil

Wirklich richtig, richtig gut ist der Schreibstil der Autorin. Sie schreibt super anschaulich, leicht humorvoll und fesselnd. In gewisser Weise erinnert mich ihr Stil an den von John Green, was ja auch passt, da die beiden auch schon ein Buch zusammen geschrieben haben. Maureen Johnson hat ein unglaublich gutes Gespür für Sprache und Wortwahl und schafft es, immer irgendwie den richtigen Ton zu treffen. Gerade bei den Vergangenheitserzählungen hat sie mich absolut fasziniert. Wirklich ein ganz, ganz großes Lob an diesen bombastischen Schreibstil!

Fazit

Insgesamt hat mir der erste Teil der Ellingham Academy „Was geschah mit Alice“ gut gefallen. Ich war sofort in der Geschichte gefangen und war verliebt in die Idee, das Figurenensemble und ganz besonders in den Schreibstil. Leider hat der Roman einige Längen, in denen man wirklich ins Stocken gerät und die Spannung ziemlich absackt, aber gerade noch rechtzeitig nimmt die Geschichte dann doch wieder Fahrt auf und macht neugierig auf den zweiten (und dritten) Teil. Ingesamt gehört das Buch dafür, trotz einiger Längen, für mich auf jeden Fall in die „Wohlfühllektüre“-Kategorie. Entspricht also vier von fünf Goodreads-Sternen.

Habt ihr „Was geschah mit Alice?“ schon gelesen?

xoxo Ruth

2 Replies to “REZENSION: Was geschah mit Alice? von Maureen Johnson

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